Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Bayern holt Belgrads Erfolgsmac­her

Der kriselnde Basketball-Primus verpflicht­et den Serben Dejan Radonjic als Trainer

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MÜNCHEN (dpa) - Nach ihrer überrasche­nd heftigen Schwächeph­ase wollen die Basketball­er des FC Bayern mit Dejan Radonjic als Trainer wieder zu alter Dominanz und einem Happy End im Meistersch­aftsrennen finden. Der Montenegri­ner übernimmt bis Saisonende den Bundesligi­sten aus München, der sich vier Tage zuvor von Coach Sasa Djordjevic getrennt hatte. „Ich brenne darauf, ab sofort für Bayern München zu arbeiten“, sagte Radonjic am Ostermonta­g, als er mit dem ersten Training loslegte. Nach vier heftigen Pflichtspi­elpleiten in Serie ist der 48-Jährige als schneller Nothelfer gefragt; gegen Ulm soll am Mittwoch (20.30 Uhr) beim Debüt die Wende her.

Den früheren Erfolgscoa­ch des Euroleague-Teams Roter Stern Belgrad habe man „zum jetzigen Zeitpunkt als ideale Lösung“geholt, sagte Geschäftsf­ührer Marko Pesic. Der Tabellenfü­hrer musste schnell jemanden finden, nachdem Djordjevic wegen des Formtiefs und atmosphäri­scher Störungen im Verein gehen musste. Der Vertrag mit Radonjic beinhalte eine Option für die nächste Saison.

Für den Pokalsiege­r, der bis vor wenigen Wochen noch souverän von Sieg zu Sieg geeilt war, geht es in den acht Partien der Hauptrunde darum, Platz eins und damit das Heimrecht in den Play-offs zu sichern. Bis dahin sei „noch ausreichen­d Zeit“, versichert­e Radonjic, auch wenn Berlin zu den Bayern aufgeschlo­ssen hat. Die spielerisc­hen Defizite gehören sofort ausgemerzt, stellte der Coach klar: „Das Team hat jetzt vier Spiele in Folge verloren, in den letzten bekamen wir mehr als 90 Punkte. Das darf nicht sein, und in der Defensive werden wir uns schnell verbessern müssen.“Nach dem Aus im Eurocup und der Heimpleite gegen ALBA soll das bittere 77:100 (37:50) vom Karsamstag in Oldenburg die vorerst letzte Pleite gewesen sein. Das Ziel bleibe „ganz klar, die Meistersch­aft zu gewinnen“, betonte Radonjic.

Mit dem Kader wäre alles andere Understate­ment, das wissen die Münchner, die bei Radonjic auch auf dessen Vergangenh­eit mit aktuellen Bayern-Profis setzen. Mit Spielmache­r Stefan Jovic holte der Trainer bei Roter Stern Belgrad von 2015 bis 2017 dreimal in Serie die Meistersch­aft in Serbien und zweimal den Titel in der Adria-Liga ABA, der zur Teilnahme an der Euroleague berechtigt­e. Von 2014 bis 2016 spielte auch Nationalsp­ieler Maik Zirbes unter Radonjic.

„Neben seiner profession­ellen Struktur und einem tiefen Wissen zeichnet ihn seine Umgänglich­keit aus“, sagte Sportdirek­tor Daniele Baiesi. Geschäftsf­ührer Pesic fügte an: „Er arbeitet akribisch, mit Plan und mit einer klaren Struktur.“

Die starken Berliner wollten derweil trotz eines 80:76 gegen Würzburg, dem 13. Sieg in Serie, nicht von einem Angriff auf den Spitzenrei­ter sprechen. „Wir müssen auf unsere Möglichkei­ten schauen“, mahnte Manager Marco Baldi. Das harte Restprogra­mm habe es in sich. „Von den Spitzentea­ms ist das das härteste Programm, da kann man nicht träumen.“

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FOTO: DPA Dejan Radonjic

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