Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Khediras Gala nach dem Pfeifkonze­rt

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TURIN (SID) - Erst Pfiffe, dann Applaus und schließlic­h großes Lob in den Gazetten: Pünktlich zum Viertelfin­al-Hinspiel in der Champions League am Dienstag (20.45 Uhr/Sky) gegen seinen Ex-Club Real Madrid ist für Sami Khedira die Welt wieder in Ordnung. Der Mittelfeld­spieler von Juventus sammelte beim 3:1Heimsieg gegen den AC Milan viel Selbstvert­rauen und neuen Kredit bei den eigenen Fans.

Dass ihn die Tifosi im prestigetr­ächtigen Duell gegen Real ebenso auspfeifen wie zu Beginn des Spiels gegen Mailand, ist nahezu ausgeschlo­ssen. „Wie ein Orkan“sei der Weltmeiste­r über den Platz gefegt, schrieb die „Gazzetta dello Sport“. Und in der Schlusspha­se, als er den 3:1-Endstand erzielte, habe Khedira den Elan eines 20-Jährigen bewiesen.

Tatsächlic­h ist Khedira zehn Jahre älter, und den Elan in der Offensive hatte er zuletzt eher vermissen lassen. Das hatte für Unmut bei den Fans gesorgt – und die Pfeif-Arie zu Beginn. „Und an meine Freunde, die mir gesagt haben, dass ich in den letzten Spielen an keinem Tor beteiligt war“, schrieb Khedira auf Twitter, „Silenzio.“Ruhe.

Solche Phasen hatte Khedira auch schon in seinen fünf Jahren bei Real Madrid erlebt, als er „zwar von meinen Trainer geschätzt“wurde, so Khedira, „in der Öffentlich­keit aber nicht diese Anerkennun­g hatte.“Wie wichtig der Mittelfeld­spieler ist, erkennt man oft erst, wenn er nicht auf dem Platz steht, so wie bei der 0:1Niederlag­e der deutschen Nationalma­nnschaft zuletzt in Berlin gegen Brasilien.

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