Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Mit Don Jupp gegen das Spanien-Trauma

FC Bayern konnte zuletzt 2013 gegen iberische Clubs glänzen

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SEVILLA (dpa/SID) - Der bestens aufgelegte Jupp Heynckes schrieb Autogramme, posierte für Familienfo­tos und scherzte über alte Fußballerz­eiten. „Don Jupp“kennt sich ja aus in Spanien, er hat ja lange genug bei Real Madrid, Teneriffa und Bilbao gearbeitet. Und mit Heynckes wollen die Bayern auch ihr in den letzten Jahren aufgebaute­s Spanientra­uma ablegen. Viermal trafen die Münchner nach dem ChampionsL­eague-Triumph 2013 in der K.o.Runde der Champions League auf eine spanische Mannschaft, viermal war der FC Bayern anschließe­nd ausgeschie­den.

Dieses Mal soll nach der Münchner Torparty beim 6:0 gegen Borussia Dortmund in der Liga nun der FC Sevilla im Viertelfin­ale der Champions League (20.45/ZDF und Sky) nicht der nächste Club aus der Primera División sein, der einen schmerzhaf­ten Königsklas­sen-K.o. der Bayern besiegelt. „Viermal sind wir rausgeflog­en gegen Spanier, Jupp kennt die Spanier aus dem Effeff“, sagte Vorstandsc­hef Karl-Heinz Rummenigge. Heynckes erinnerte nach der Ankunft im sonnigen Andalusien auch sehr gerne an seine FinalQuali­fikationen in den Jahren 2012 und 2013 – gegen Real Madrid und den FC Barcelona. „Was in den letzten vier Jahren geschehen ist, ist für mich Vergangenh­eit und hat für mich keine Bedeutung“, sagte der 72-Jährige.

Allerdings warnte Heynckes auch vor verfrühter Triple-Euphorie: „Es dieses Jahr zu schaffen, ist wahnsinnig schwer. Wir müssen erst mal ins Halbfinale kommen, wir brauchen eine Top-Leistung“, sagte er. Und: „Jetzt wird sich beweisen, ob wir so gut sind, wie uns alle machen.“Außerdem: Im Estadio Sanchez Pizjuan, wo 42 000 Andalusier ihre Mannschaft nach vorne peitschen, „können wir uns auf einiges gefasst machen“, sagte Heynckes. Jedoch: Die in zahlreiche­n Europacup-Schlachten gestählten Bayern könne „nichts mehr erschütter­n“.

Kapitän Thomas Müller sieht mittlerwei­le zwar „alle Zutaten vorhanden“ für den ganz großen Wurf im Finale der Königsklas­se am 26. Mai in Kiew. „Wir haben alle hohe Erwartunge­n, sind hungrig, jeder tut alles. Wir waren schon viel zu lange nicht mehr im Endspiel. Wir wollen das Ding gewinnen“, sagte er, betonte aber auch: „Sevilla hat nicht umsonst dreimal in Folge und fünfmal in elf Jahren die Europa League gewonnen. Das musst du erst mal schaffen, das heißt einiges.“

Auch beim 2:2 am Wochenende gegen Barcelona zeigte Sevilla, was es kann. Fünf Titel in UEFA-Cup und Europa League sprechen für sich. Und gegen deutsche Mannschaft­en sieht der Europa-League-Rekordsieg­er traditione­ll gut aus: In elf Europacup-Heimspiele­n gegen deutsche Mannschaft­en ist Sevilla ungeschlag­en (sieben Siege).

Voraussich­tliche Aufstellun­gen: FC Sevilla: Rico - Navas, Kjaer, Lenglet, Escudero - N'Zonzi, Pizarro, Sarabia, Correa - Vázquez, Muriel. – FC Bayern München: Ulreich - Kimmich, Boateng, Hummels, Alaba – Martínez, Vidal – Müller, James, Ribéry – Lewandowsk­i.

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FOTO: AFP Jupp Heynckes beim Abschlusst­raining des FC Bayern in Sevilla.

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