Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Auktion soll Ergebnis der Premiere übertreffen
Kunstschule versteigert Arbeiten – Geld fließt in Projekte mit Kindern und Frauen aus Flüchtlingsfamilien
PFULLENDORF - Nach der Premiere im vergangenen Jahr veranstaltet die Kinder- und Jugendkunstschule Pfullendorf am Donnerstag, 17. Mai, erneut eine Benefiz-Auktion mit dem bekannten Auktionator Carlo Karrenbauer aus Konstanz. Der komplette Erlös fließt in die Projekte der Kunstschule sowie in die Arbeit mit Kindern und Frauen aus Flüchtlingsfamilien in Uhldingen-Mühlhofen, Sigmaringen und Friedrichshafen. Damit möglichst viel Geld zusammenkommt, bitten die Organisatoren nun um gespendete Kunstwerke für die Auktion. Dabei sprechen sie ausdrücklich nicht nur Künstler an, sondern auch Sammler und Privatleute, die bereit sind, sich von einem Kunstwerk zu trennen.
Bei der ersten Auktion im vergangenen Jahr waren 3325 Euro zusammenkommen. Diese flossen in Projekte mit Kindern aus finanziell schwierigen Verhältnissen und aus Flüchtlingsfamilien sowie in die Ausstattung der Kunstschule. Für die Versteigerung standen 34 Bilder und Skulpturen von Künstlern aus dem Bodenseeraum, dem Linzgau und dem Raum Sigmaringen sowie Arbeiten internationaler Größen zur Verfügung – doch nicht alle fanden einen Abnehmer. So mancher Künstler war enttäuscht, die Organisatoren der Auktion waren aber nicht unzufrieden. Und entmutigen lassen wollen sie sich schon gar nicht – schließlich geht es um einen guten Zweck.
Alle arbeiten ehrenamtlich mit
„Die 3325 Euro vom letzten Mal wollen wir natürlich toppen“, sagt Kunsthistorikerin Katharina Wetzel, die die Auktion 2017 mit organisiert hatte und auch dieses Jahr wieder mit dabei ist. Carlo Karrenbauer habe umgehend wieder zugesagt und verzichte erneut auf die sonst übliche Provision in Höhe von 23 Prozent. „Aber auch alle anderen arbeiten wieder ehrenamtlich mit“, betont Wetzel. Jetzt hoffen die Verantwortlichen darauf, wieder eine möglichst große Auswahl an Kunstwerken zusammenzubekommen.
Dafür nimmt Kunstschulleiter Till Schilling professionelle Malereien, Zeichnungen, Druckgrafiken, Collagen, Fotografien, Skulpturen und Schmuck entgegen. Von Bedeutung sind auch möglichst viele Informationen zu einem Kunstwerk. Je mehr der Besitzer darüber weiß, desto besser. Wichtig sind nicht nur der Künstler, der Titel, das Entstehungsdatum und die Technik, sondern auch die Herkunftsgeschichte und frühere Besitzer. Das Wissen um diese sogenannte Provenienz macht ein Kunstwerk interessanter und kann dessen Wert erheblich steigern.
Bei der Auktion am 17. Mai gibt es aber auch einen zweiten Anlauf für Kunstwerke, die im vergangenen Jahr keinen Abnehmer fanden. Versteigert wird beispielsweise eine Arbeit der tschechischen Bildhauerin und Fotografin Magdalena Jetelová, die überwiegend in Deutschland lebt und arbeitet. „Außerdem haben wir erneut viele Künstler aus der Region für die Auktion gewinnen können“, sagt Katharina Wetzel. Zusagen gebe es zum Beispiel von Susanne Hackenbracht aus Wald, Björn Gebjard aus Pfullendorf sowie Annemarie Rudolph und Robert Stewart von der Kunsthalle Kleinschönach.
Die Organisatoren hoffen aber auch auf Spenden von Privatleuten. „Vielleicht möchte sich ja jemand für einen guten Zweck von einem Kunstwerk trennen“, sagt Katharina Wetzel. Sie betont, dass sich auch die Auktion selbst nicht nur an KunstExperten richtet. „Für jeden, der sich ansatzweise für Kunst interessiert, wird es spannend“, verspricht Wetzel. Jeder sei willkommen – auch wenn er nur zusehen wolle.