Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Auktion soll Ergebnis der Premiere übertreffe­n

Kunstschul­e versteiger­t Arbeiten – Geld fließt in Projekte mit Kindern und Frauen aus Flüchtling­sfamilien

- Von Sebastian Korinth

PFULLENDOR­F - Nach der Premiere im vergangene­n Jahr veranstalt­et die Kinder- und Jugendkuns­tschule Pfullendor­f am Donnerstag, 17. Mai, erneut eine Benefiz-Auktion mit dem bekannten Auktionato­r Carlo Karrenbaue­r aus Konstanz. Der komplette Erlös fließt in die Projekte der Kunstschul­e sowie in die Arbeit mit Kindern und Frauen aus Flüchtling­sfamilien in Uhldingen-Mühlhofen, Sigmaringe­n und Friedrichs­hafen. Damit möglichst viel Geld zusammenko­mmt, bitten die Organisato­ren nun um gespendete Kunstwerke für die Auktion. Dabei sprechen sie ausdrückli­ch nicht nur Künstler an, sondern auch Sammler und Privatleut­e, die bereit sind, sich von einem Kunstwerk zu trennen.

Bei der ersten Auktion im vergangene­n Jahr waren 3325 Euro zusammenko­mmen. Diese flossen in Projekte mit Kindern aus finanziell schwierige­n Verhältnis­sen und aus Flüchtling­sfamilien sowie in die Ausstattun­g der Kunstschul­e. Für die Versteiger­ung standen 34 Bilder und Skulpturen von Künstlern aus dem Bodenseera­um, dem Linzgau und dem Raum Sigmaringe­n sowie Arbeiten internatio­naler Größen zur Verfügung – doch nicht alle fanden einen Abnehmer. So mancher Künstler war enttäuscht, die Organisato­ren der Auktion waren aber nicht unzufriede­n. Und entmutigen lassen wollen sie sich schon gar nicht – schließlic­h geht es um einen guten Zweck.

Alle arbeiten ehrenamtli­ch mit

„Die 3325 Euro vom letzten Mal wollen wir natürlich toppen“, sagt Kunsthisto­rikerin Katharina Wetzel, die die Auktion 2017 mit organisier­t hatte und auch dieses Jahr wieder mit dabei ist. Carlo Karrenbaue­r habe umgehend wieder zugesagt und verzichte erneut auf die sonst übliche Provision in Höhe von 23 Prozent. „Aber auch alle anderen arbeiten wieder ehrenamtli­ch mit“, betont Wetzel. Jetzt hoffen die Verantwort­lichen darauf, wieder eine möglichst große Auswahl an Kunstwerke­n zusammenzu­bekommen.

Dafür nimmt Kunstschul­leiter Till Schilling profession­elle Malereien, Zeichnunge­n, Druckgrafi­ken, Collagen, Fotografie­n, Skulpturen und Schmuck entgegen. Von Bedeutung sind auch möglichst viele Informatio­nen zu einem Kunstwerk. Je mehr der Besitzer darüber weiß, desto besser. Wichtig sind nicht nur der Künstler, der Titel, das Entstehung­sdatum und die Technik, sondern auch die Herkunftsg­eschichte und frühere Besitzer. Das Wissen um diese sogenannte Provenienz macht ein Kunstwerk interessan­ter und kann dessen Wert erheblich steigern.

Bei der Auktion am 17. Mai gibt es aber auch einen zweiten Anlauf für Kunstwerke, die im vergangene­n Jahr keinen Abnehmer fanden. Versteiger­t wird beispielsw­eise eine Arbeit der tschechisc­hen Bildhaueri­n und Fotografin Magdalena Jetelová, die überwiegen­d in Deutschlan­d lebt und arbeitet. „Außerdem haben wir erneut viele Künstler aus der Region für die Auktion gewinnen können“, sagt Katharina Wetzel. Zusagen gebe es zum Beispiel von Susanne Hackenbrac­ht aus Wald, Björn Gebjard aus Pfullendor­f sowie Annemarie Rudolph und Robert Stewart von der Kunsthalle Kleinschön­ach.

Die Organisato­ren hoffen aber auch auf Spenden von Privatleut­en. „Vielleicht möchte sich ja jemand für einen guten Zweck von einem Kunstwerk trennen“, sagt Katharina Wetzel. Sie betont, dass sich auch die Auktion selbst nicht nur an KunstExper­ten richtet. „Für jeden, der sich ansatzweis­e für Kunst interessie­rt, wird es spannend“, verspricht Wetzel. Jeder sei willkommen – auch wenn er nur zusehen wolle.

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ARCHIVFOTO: TANJA JAPS Auf Einladung von Kunstschul­leiter Till Schilling (rechts) kommt Auktionato­r Carlo Karrenbaue­r noch einmal nach Pfullendor­f.

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