Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Heiterer Operettenabend begeistert die Besucher
Bei „Ostrach Classic“stehen Werke von Lehár und Strauß auf dem Programm
OSTRACH (sz) - In einem fast zweistündigen Programm haben Besucher der Konzertreihe „Ostrach Classic“jüngst alles geboten bekommen, was Operetten zu bieten haben: Romantik, Temperament, Komödie, aber auch Nachdenkliches.
„Meine Liebe, deine Liebe“aus Franz Lehárs „Land des Lächelns“war der richtige Auftakt, um die musikalische Qualität und das theatralische Talent der beiden Sänger zu demonstrieren. Dorothée Ruoff (Sopran) und Matthias Wolf (Tenor) brachten die exotische Atmosphäre und die pikante Situationskomik in Lehárs Meisterwerk überzeugend zur Geltung. Mit großen Stimmen, exaktem Gesang und verständlichem Text zogen sie die Zuschauer sofort in ihren Bann, um sie bis zum Schlussapplaus nicht mehr daraus zu entlassen. Beim „Schwipslied“aus der „Nacht in Venedig“von Johann Strauß konnten sie ihre stimmlichen und schauspielerischen Qualitäten ausleben und das Publikum zum heiteren Mitgehen verleiten. Mit romantischem Charme bot Matthias Wolf den Damen seine „Dunkelroten Rosen“aus Millöckers „Gasparone“an. Ein forscher Kontrast hierzu war das Chanson „Adieu, mein kleiner Gardeoffizier“von Robert Stolz. Der Tenor verstand es trefflich, mit seiner Stimme die unterschiedlichsten Situationen auszudrücken.
Matthias Schmitt (Piano) war ein verlässlicher und sensibler Partner für die Sänger. Er bot ihnen eine sichere Basis und verlieh den Stücken mit der ihm eigenen Musikalität den individuell angemessenen Ausdruck. Der Geiger Maurizio Ruoff entlockte seinem Instrument Töne und Nuancen, welche die Arien und Duette farbig und stimmungsvoll untermalten. Beide konnten auch mit einigen Instrumentalstücken brillieren, etwa mit Fritz Kreislers „Liebesleid“oder dem „Csárdás“von Vittorio Monti. Bei rasanten Läufen und Lagenwechseln zeigte der Geiger seine ganze Virtuosität und sah sich durch begeisterten Beifall belohnt.
Zu einer furiosen Schlussnummer steigerten sich die vier Musiker, als es hieß „Wenn du mich sitzen lässt…“. Dieses rasante Gesangsduett aus Kálmáns „Zirkusprinzessin“mit fetzig-jazzigen Rhythmen überzeugte in darstellerischer, gesanglicher und musikalischer Hinsicht. Der Dank des begeisterten Publikums war dem Ensemble sicher: Lang anhaltender Applaus im Stehen und Rufe nach mehreren Zugaben.