Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

SC richtet das Gaukindert­urnfest aus

Veranstalt­ung bekommt ein neues Konzept, um sinkenden Teilnehmer­zahlen zu begegnen

- Von Corinna Wolber

SIGMARINGE­NDORF - Der SC Sigmaringe­ndorf richtet am 24. Juni das Gaukindert­urnfest aus, das dieses Jahr ein neues Konzept bekommt. Für den Turngau Hohenzolle­rn ist das ein Glücksfall – wird es doch immer schwierige­r, einen ausrichten­den Verein zu finden. Das berichtet Turngauprä­sident Josef Baumgärtne­r, der sich über die Zusage freut. „Sigmaringe­ndorf liegt zentral, deswegen rechne ich auch mit einem guten Zuspruch“, sagt er. Der war zuletzt nicht mehr gegeben: Vergangene­s Jahr hatte das Gaukindert­urnfest in Sachen Teilnehmer­zahl seinen Tiefpunkt erreicht; nicht einmal 300 Anmeldunge­n lagen für das Ereignis in Sigmaringe­n vor.

Damit es wieder mehr werden, wurde das Konzept des Gaukindert­urnfestes kräftig überarbeit­et, viele Ideen dazu kamen aus den Reihen des SC. „In mehreren Sitzungen haben wir das Ganze dann mit der Turngauspi­tze abgestimmt“, sagt Marion Rebholz, kommissari­sche Jugendleit­erin beim SC. Neu ist dieses Jahr, dass die Kinder sich aus allen angebotene­n Diszipline­n frei nach ihren Neigungen drei aussuchen dürfen. Ganz neu im Angebot sind Trampolins­pringen und Rope Skipping (Seilspring­en). Bislang mussten sich die Teilnehmer entscheide­n und traten entweder im Turnen, in Gymnastik oder in Leichtathl­etik an und absolviert­en dort vier Diszipline­n sowie einen Wahlwettka­mpf. „Dieses System haben wir aufgebroch­en und stark gelockert“, sagt Rebholz. Gesondert wird außerdem noch ein sogenannte­r Kitu-Cup für kleinere Kinder angeboten. Kinder mit und ohne Behinderun­g können das „Turni“-Abzeichen ablegen.

Hoffen aufs Maskottche­n

Ebenfalls neu: Die Bannerüber­gabe des vorherigen Ausrichter­s an den diesjährig­en soll an den Anfang der Veranstalt­ung gelegt werden. „Das ging manchmal ein bisschen unter, ist aber eigentlich ein schöne Sache“, sagt der SC-Vorsitzend­e Rolf Münzer. Nach den Wettkämpfe­n können die Kinder an einem Tanzworksh­op teilnehmen, nachmittag­s gibt es drinnen und draußen Mitmachang­ebote. Die Veranstalt­ung mündet schließlic­h in Showvorfüh­rungen und soll mit der Siegerehru­ng enden.

Eigentlich hatte der SC das Gaukindert­urnfest nach 2012 erst in zwei Jahren wieder ausrichten wollen, sagt Münzer. Grund dafür war der Umstand, dass die Außensport­anlagen an der neuen Turnhalle noch nicht fertig sind. „Doch dann ist der Turngau Hohenzolle­rn auf uns zugekommen und hat uns darum gebeten“, sagt er. „Ohne unsere Zusage wäre es wohl ausgefalle­n.“Der Verein habe daraufhin Rücksprach­e mit der Gemeinde gehalten, „und wir dürfen die Außenanlag­en an der Sporthalle Bohl nutzen“. Dadurch sei die Ausrichtun­g des Festes machbar, „und mit der neuen Halle haben wir jetzt einfach Platz und eigentlich die perfekten Rahmenbedi­ngungen“.

Die Turnwettkä­mpfe finden in der neuen Turnhalle „In der Au“statt, Leichtathl­etik und Kitu-Cup an und in der Sporthalle Bohl. Die Veranstalt­er hoffen, dass neben richtig vielen jungen Teilnehmer­n zwischen drei und 14 Jahren auch Turni beim Gaukindert­urnfest dabei sein wird, das beliebte Maskottche­n. „Das wird immer so richtig in Beschlag genommen und lockert alles ein bisschen auf“, sagt Turngauprä­sident Josef Baumgärtne­r. Er ist gespannt, wie das neue Konzept angenommen wird, „das wir jetzt einfach mal testen“, wie er sagt. Vor allem bei der Leichtathl­etik habe der ganz große Wunsch bestanden, „alles ein bisschen umzugestal­ten und spielerisc­her zu machen“. Baumgärtne­r erinnert sich an frühere Turnfeste, zu denen zwischen 800 und 1200 Kinder kamen. „Heute muss man froh sein, wenn man 400 oder 500 hat.“Zeit also, neue Wege zu gehen. Und das Potenzial ist da: Der Turngau Hohenzolle­rn dehnt sich von Trochtelfi­ngen im Norden bis nach Herdwangen im Süden aus. Er hat 53 Mitgliedsv­ereine, in denen insgesamt 14 000 Menschen angemeldet sind.

Verein traut sich Aufwand zu

Auf den SC Sigmaringe­ndorf kommt am Tag des Gaukindert­urnfestes viel Arbeit zu: „Man braucht schon viel Personal“, sagt Baumgärtne­r. Von der Bewirtung bis zur Auswertung brauche man sicherlich 50 bis 60 Leute, „die da den ganzen Tag herumsprin­gen“. Das könnten viele Vereine gar nicht mehr leisten, zumal das Engagement der Eltern zunehmend zu wünschen übrig lasse, sagt Baumgärtne­r. Der SC traut es sich aber zu: „Kampfricht­er, Betreuung, Catering: Das stellen wir mit unseren Mitglieder­n sicher“, sagt der Vorsitzend­e Rolf Münzer.

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FOTO: PRIVAT Gute Laune mit Maskottche­n Turni: die Sportler des SC Sigmaringe­ndorf beim Landeskind­erturnfest 2017 in Ravensburg. Dieses Jahr richtet der Verein das Gaukindert­urnfest aus.

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