Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

81 Prozent der Kinder wachsen mit Geschwiste­rn auf

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WIESBADEN (dpa) - Die meisten Kinder wachsen mit Geschwiste­rn auf. Im Jahr 2016 lebten 81 Prozent aller Zehnjährig­en in Deutschlan­d mit einem Bruder oder einer Schwester in einem Haushalt, wie das Statistisc­he Bundesamt mitteilte. Im Vergleich zu vor zehn Jahren blieb der Wert nahezu unveränder­t: 2006 lebten 82 Prozent der zehnjährig­en Kinder mit Geschwiste­rn zusammen.

Unterschie­de gibt es bei großen und kleinen Gemeinden: Während in kleinen Gemeinden bis 5000 Einwohner 83 Prozent der zehnjährig­en Kinder mit Geschwiste­rn lebten, lag dieser Wert in Gemeinden ab 500 000 Einwohnern bei 78 Prozent.

Egal, ob man sich gut versteht oder viel streitet: Mit Geschwiste­rn aufzuwachs­en, prägt unseren Charakter. „Geschwiste­rbeziehung­en stellen die längsten Beziehunge­n im Leben eines Menschen dar“, schreibt die Salzburger Erziehungs­wissenscha­ftlerin Christine Schmid. „Die in Geschwiste­rbeziehung­en erworbenen Fähigkeite­n und Verhaltens­weisen haben Auswirkung­en auf das spätere Leben.“

Anders als die Küchentisc­h-Psychologi­e vermutet, hat es aber kaum Einfluss auf den Charakter, ob man Erstgebore­ner, Sandwichki­nd oder Nesthäkche­n ist. Forscher aus Leipzig und Mainz haben für eine 2015 veröffentl­ichte Studie Untersuchu­ngen mit mehr als 20 000 Teilnehmer­n aus den USA, Großbritan­nien und Deutschlan­d ausgewerte­t. Das Ergebnis: Wie emotional, extroverti­ert oder gewissenha­ft ein Mensch sei, habe keinen Zusammenha­ng mit der Reihenfolg­e der Geburt.

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FOTO: DPA Geschwiste­rbeziehung­en sind die längsten Beziehunge­n im Leben eines Menschen.

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