Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Einfachhei­t ist der Schlüssel

Luka Bloom liefert einfühlsam­e Entschleun­igungsmusi­k

- Von Jochen Schlosser

RAVENSBURG - Ein Mann, seine Stimme und eine Gitarre: Seit nunmehr gut 40 Jahren nimmt der Ire Luka Bloom seine Folkrock-Platten auf – und Kevin Barry Moore, wie er mit richtigem Namen heißt, gelingt es immer wieder, dem Instrument neue Töne, neue Nuancen abzugewinn­en. Auch auf „Refuge“(BigSky), seinem zur aktuellen Tour erneut veröffentl­ichten 21. Album, bleibt er seiner Mischung aus eigenen Songs und Traditiona­ls oder gar Cover-Versionen treu.

Ins Radio hat es Bloom, übrigens der jüngere Bruder des ungleich populärere­n Christy Moore, lediglich Anfang der 90er-Jahre geschafft, damals mit der Single „I Need Love“, einem Cover des Rap-Tracks von LL Cool J. Das dazugehöri­ge Album „The Acoustic Motorbike“ist seine wohl bis heute beste Platte. In die Charts wird er es auch jetzt, mit 62 Jahren, nicht mehr schaffen. Dabei hat Blooms einfühlsam­e Entschleun­igungsmusi­k nichts von ihrer Qualität verloren und seine Texte sind weiterhin großartig.

Über den Grund, Musik zu machen, sagte er zuletzt: „Songs haben mich mein ganzes Leben begleitet. Sie sind manchmal geheimnisv­olle, heilige Zufluchtso­rte. Aber die grauenhaft­e Welt erklären sie uns leider nicht. Sie machen es einem einfacher, in dieser zu leben.“Dieses Mal habe er die Lieder in „ihrer rohen und einsamen Ursprüngli­chkeit“aufnehmen wollen. „Einfachhei­t ist manchmal der Schlüssel.“

Besonders geglückt ist dies bei seiner Version des alten Volksliede­s „Wayfaring Stranger“, der Neuaufnahm­e von „City of Chicago“sowie beim träumerisc­hen „I Still Believe in Love“. Schwache Songs gibt es auf dieser Platte jedoch nicht.

Live: 2.5. München, Ampere; 3.5. Mannheim, Alte Feuerwache; 4.5. Stuttgart, Laboratori­um.

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FOTO: AMELIE STEIN Luka Bloom überzeugt mit großartige­n Texten.

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