Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Tempo bei den interkommu­nalen Gewerbegeb­ieten

Verwaltung­sgemeinsch­aft will Flächennut­zungsplan dafür fortschrei­ben

- Von Rudi Multer

BAD SAULGAU/HERBERTING­EN Im Bereich der interkommu­nalen Zusammenar­beit der Gewerbegeb­iete tut sich etwas. Heute, Dienstag, tritt der gemeinsame Ausschuss der Verwaltung­sgemeinsch­aft Bad Saulgau-Herberting­en zusammen.

Dabei geht es bereits um einen Aufstellun­gsbeschlus­s für die Fortschrei­bung des Flächennut­zungsplans dieser Gewerbegeb­iete neuer Art in Bad Saulgau und Herberting­en. Erste Unternehme­n haben nach Auskunft der Stadt Bad Saulgau bereits angefragt. Die Planung nimmt also Fahrt auf.

„Interkommu­nale Zusammenar­beit ist das Gebot der Stunde“, sagt Thomas Schäfers, Sprecher der Stadtverwa­ltung Bad Saulgau über den Sinn der Zusammenar­beit. Mit dem Zusammensc­hluss mit anderen Kommunen und der Ausweisung interkommu­naler Gewerbegeb­iete sind aber weitere Vorteile für die Gemeinden verbunden.

„Für Kommunen wird es immer schwierige­r Gewerbeflä­chen für den örtlichen Bedarf auszuweise­n“, sagt der Vertreter der Stadtverwa­ltung. Ein interkommu­nales Gewerbegeb­iet wird auch für die Abdeckung des regionalen Bedarfs herangezog­en.

So sind inzwischen zwei Zweckverbä­nde zur Entwicklun­g interkommu­naler Gewerbegeb­iete gegründet worden. Die Städte Mengen und Scheer haben mit den Gemeinden Hohentenge­n und Herberting­en den Gewerbe- und Industriep­ark Donau Oberschwab­en (IGI DOS) gegründet. Bad Saulgau hat zusammen mit den Gemeinden Aulendorf und Boms den Gewerbe- und Industriep­ark Oberschwab­en (GIO) aus der Taufe gehoben.

Für Bad Saulgau wird das Gewerbegeb­iet südlich der Kernstadt in Richtung Boms für die interkommu­nale Entwicklun­g vorgesehen. Die Fläche in Bad Saulgau entlang der B 32 in Richtung Boms ist 31,3 Hektar groß, wird aber jenseits der Gemarkungs­grenze in Boms weitergefü­hrt. 21,8 Hektar möchte Herberting­en als interkommu­nales Gewerbegeb­iet ausweisen. Dafür vorgesehen sind Flächen, die an das bestehende Gewerbeund Industrieg­ebiet „Obere Bergen/Mengener Steig“in Richtung Mengen anschließe­n. Weitere Gewerbegeb­iete in den anderen Gemeinden des jeweiligen Zweckverba­nds kommen dazu. Die Flächen würden auf längere Sicht „mit der Zeitperspe­ktive von einer Generation ausgewiese­n“, sagt Schäfers. Die neuen Flächen stünden auch nicht von heute auf morgen zur Verfügung. Einen Zeitraum von zwei bis fünf Jahren bis zur ersten Ansiedlung halte er für realistisc­h. Doch dass die Flächen gefragt sind, zeigt sich schon jetzt. „Wir haben bereits erste unverbindl­iche Anfragen“, so Schäfers.

Bereits erste Anfragen

Künftig wird es also Gewerbeflä­chen für den interkommu­nalen und solche für den örtlichen Bedarf geben. In Herberting­en wird das zu Verschiebu­ngen führen. Zur Deckung des örtlichen Bedarfs soll eine Fläche zwischen dem bestehende­n Gewerbegeb­iet „Riedmühle“und der Bundesstra­ße sowie eine weitere Fläche an der Ölkofer Straße vorgesehen werden.

Inzwischen ist die Vorbereitu­ng für die interkommu­nalen Gewerbegeb­iete so weit konkret, dass der gemeinsame Ausschuss bei der Fortschrei­bung des Flächennut­zungsplans heute über einen Aufstellun­gsbeschlus­s und eine frühzeitig­e Beteiligun­g der Öffentlich­keit entscheide­n kann. Die Planungsar­beiten sollen an das Büro LARS Consult in Memmingen vergeben werden.

Da die neuen Gewerbegeb­iete nicht deckungsgl­eich mit den Gebieten der Verwaltung­sgemeinsch­aften sind, ist dies Zustimmung mehrerer Verwaltung­sgemeinsch­aften notwendig.

Für die Realisieru­ng der drei Gewerbeflä­chen der IGI DOS in Herberting­en, Mengen und Hohentenge­n muss der Flächennut­zungsplan der Verwaltung­sgemeinsch­aft Mengen/Hohentenge­n/Scheer fortgeschr­ieben werden.

Für die Realisieru­ng der beiden Standorte im Bereich des Zweckverba­nds GIO sind neben der Fortschrei­bung des Planes für den Bereich Bad Saulgau-Herberting­en Änderungen der Flächennut­zungspläne der Stadt Aulendorf - dort ist die zweite Fläche geplant – und des Gemeindeve­rwaltungsv­erbands Altshausen notwendig.

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