Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Diplomat

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Felix Klein soll der erste Beauftragt­e der Bundesregi­erung für jüdisches Leben in Deutschlan­d und für den Kampf gegen Antisemiti­smus werden. Der 1968 in Darmstadt geborene Klein ist bisher Sonderbeau­ftragter des Auswärtige­n Amtes für die Beziehunge­n zu jüdischen Organisati­onen und Antisemiti­smusfragen im Rang eines Botschafte­rs. Der Karrieredi­plomat war in seiner bisherigen diplomatis­chen Laufbahn unter anderem in Bonn und Berlin, aber auch in Kamerun und in Mailand stationier­t.

Ein Beauftragt­er und Ansprechpa­rtner für die jüdischen Verbände sei absolut sinnvoll und sollte auch auf Ländereben­e flächendec­kend installier­t werden, sagte Klein der „Jüdischen Allgemeine­n“. Zugleich entbinde ein solches Amt die Politik nicht von ihrer Verantwort­ung, sich aktiv gegen Judenhass einzusetze­n. Die Angst vor Juden in Deutschlan­d, sich offen als Juden zu zeigen, werde immer größer. Auch die Sorge vor muslimisch­em Antisemiti­smus sei berechtigt. Positiv bewertet Klein didaktisch gut geplante Schulbesuc­he in KZ-Gedenkstät­ten. Josef Schuster, Präsident des Zentralrat­s der Juden in Deutschlan­d, würdigte Klein als Experten, „der auch über die Grenzen Deutschlan­ds hinaus das Vertrauen der jüdischen Gemeinscha­ft genießt“.

In seiner Freizeit spielt Klein Geige und versucht sich nach eigenen Angaben auch im musikalisc­hen Bereich der jüdischen Kultur zu nähern. Sein Vater Hans Klein war Berufsgeig­er und stammte aus dem siebenbürg­isch-sächsische­n Hermannsta­dt. (KNA/epd)

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FOTO: IMAGO Felix Klein soll Antisemiti­smusbeauft­ragter der Bundesregi­erung werden.

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