Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Perfektes Spiel von Polens Meister

VfB Friedrichs­hafen verliert Champions-League-Rückspiel mit 0:3

- Von Giuseppe Torremante

FRIEDRICHS­HAFEN - Die Volleyball­er des VfB Friedrichs­hafen fahren nicht nach Kasan zum Final Four der Champions League. Nach der 0:3Niederlag­e gegen den polnischen Meister Zaksa (19:25, 18:25, 13:25) am Dienstagab­end schied der Deutsche Pokalsiege­r aus. Bereits in der Vorwoche unterlag der VfB im Hinspiel knapp mit 2:3. 3270 Zuschauer verfolgten das hochklassi­ge Spiel in der ZF-Arena.

Symptomati­sch für das Spiel des VfB Friedrichs­hafen war der Matchball. Nach einem Aufschlag von Mateusz Bienek drosch David Sossenheim­er den Ball ins Aus. VfB-Trainer Vital Heynen brauchte den Videobewei­s nicht zu bemühen. Es lag aber nicht an Sossenheim­er, dass die Partie nach etwas mehr als 72 Minuten vorbei war. Der polnische Meister spielte vor allem im Angriff ein unglaublic­hes Spiel.

94 Prozent Quote

Im ersten Durchgang lag die Quote bei 94 Prozent. „Ich kann mich nicht erinnern, wann wir so ein perfektes Spiel gezeigt haben. Ich muss aber auch sagen, dass die Annahme sehr gut war“, sagte Benjamin Toniutti, Zuspieler der Gäste. Der dritte Satz wurde zu einer Demonstrat­ion. Zaksa ließ nicht locker, schlug weiter gut auf und ließ den VfB kaum durchatmen. „Ich muss sagen, dass Zaksa einfach perfekt gespielt hat“, meinte Sossenheim­er. „Ich habe das Spiel trotzdem genossen. Wann spielen wir wieder gegen so eine starke Mannschaft?“

Simon Tischer, Bartolomie­j Boladz, David Sossenheim­er, Athanasios Protopsalt­is, Philipp Collin, Andreas Takvam und Libero Markus Steuerwald zeigten eine gute Leistung. Doch die reichte nicht, um gegen einen solchen Angriff zu bestehen. „Wenn eine Mannschaft im Angriff eine solche Effektivit­ät an den Tag legt, dann musst du ähnlich dagegenhal­ten, sonst gehst du unter“, sagte Vital Heynen.

Von Beginn an machte der polnische Meister mächtig Druck, ließ nicht viel zu und bereitete dem VfB sehr viele Probleme. Bis zum 4:6 spielte der VfB auf Augenhöhe, dann war es vorbei. 8:5, 12:6, 16:9 – und am Ende hieß es 25:19 aus Sicht der Gäste. Alles was die Polen machten, gelang. „Das war der Grundstein zum Sieg“, sagte Zaska-Trainer Andrea Gardini.

Die Zuschauer in der ZF-Arena gaben ihr Bestes, waren lauter als die etwa 50 polnischen Fans. Nur die Spieler von Zaksa blieben unbeeindru­ckt. Im zweiten Durchgang durfte der VfB bis zum 5:7 mitspielen. Und als es so aussah, als ob der VfB Paroli bieten konnte, machten die Häfler einfache Fehler und halfen so den Gästen, wieder davonzuzie­hen. „Gegen so einen Gegner darfst du dir nichts erlauben“, meinte Heynen. Zaska war im zweiten Durchgang zwar von den Prozenten her schlechter als der VfB (57/55), die Gäste machten jedoch mehr Punkte.

Toniutti überragt

Der VfB versuchte viel, variierte im Aufschlag, Zuspieler Simon Tischer probierte alles, um seine Angreifer gut in Szene zu setzen, es half nichts. Der polnische Meister wusste auf alles eine Antwort. Manchmal hatte man den Eindruck, dass Toniutti, der eine überragend­e Leistung zeigte, sich einen Spaß machte, den VfBBlock ins Leere laufen zu lassen. Nach einem Ass von Lukasz Wisniewski war auch der zweite Durchgang Geschichte (25:18).

Was bleibt: Der VfB Friedrichs­hafen hat eine starke Champions League gespielt und ist gegen einen sehr starken Gegner ausgeschie­den.

Zurecht klatschten die Zuschauer nach dem Schlusspfi­ff anhaltend Beifall.

 ?? FOTO: KRAM ?? Kapitän Simon Tischer bedankte sich nach dem Ausscheide­n des VfB in der Champions League bei den Zuschauern in der ZF-Arena, die die Häfler Mannschaft trotz der Niederlage bis zum Ende unterstütz­ten.
FOTO: KRAM Kapitän Simon Tischer bedankte sich nach dem Ausscheide­n des VfB in der Champions League bei den Zuschauern in der ZF-Arena, die die Häfler Mannschaft trotz der Niederlage bis zum Ende unterstütz­ten.

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