Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Wende im Atomstreit

Nordkoreas Diktator Kim verkündet Verzicht auf Tests

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SEOUL (AFP) - Nach Jahren der Drohgebärd­en geht Nordkorea mit einem vorläufige­n Verzicht auf Atom- und Raketentes­ts in die historisch­en Gespräche mit Südkorea und den USA. Das überrasche­nde Moratorium sowie die Schließung des Testgeländ­es in Punggye Ri wurden von Politikern weltweit mit Erleichter­ung aufgenomme­n, Experten warnten allerdings vor allzu großem Optimismus, da Machthaber Kim Jong-un keine Bereitscha­ft zu einem Verzicht auf Atomwaffen angedeutet habe. Die Ankündigun­g erfolgte kurz vor dem Gipfel Kims mit Moon Jaein, dem Präsidente­n Südkoreas, am Freitag. Ende Mai soll Kim auch USPräsiden­t Donald Trump treffen.

Trump nannte die Ankündigun­g bei Twitter eine „sehr gute Nachricht für Nordkorea und die Welt“. Moons Sprecherin sagte, die Entscheidu­ng sei ein „bedeutende­r Fortschrit­t für die nukleare Abrüstung der koreanisch­en Halbinsel“.

KABUL (dpa) - Beim schwersten Anschlag der Terrormili­z „Islamische­r Staat“(IS) in Afghanista­n in diesem Jahr sind in der Hauptstadt Kabul am Sonntag mindestens 57 Menschen getötet worden. Unter den Toten seien auch 21 Frauen und fünf Kinder, sagte der Sprecher des afghanisch­en Gesundheit­sministeri­ums, Wahidullah Madschroh. Mindestens 119 Menschen seien verletzt worden, als eine Bombe an einer Ausgabeste­lle für Personaldo­kumente explodiert­e. Der mit einer Sprengstof­fweste ausgestatt­ete Angreifer kam nach Angaben des Innenminis­teriums zu Fuß zu der Ausweisste­lle in einem schiitisch­en Stadtteil im Westen der Stadt. Die sunnitisch­e Terrormili­z bekannte sich über das IS-Sprachrohr Amak zu dem Anschlag.

Am 20. Oktober sollen in Afghanista­n ein neues Parlament und neue Provinzrät­e gewählt werden. In dem Ausgabezen­trum können Bürger Ausweise beantragen, die sie für die Teilnahme an den Wahlen benötigen.

Die EU-Außenbeauf­tragte Federica Mogherini verurteilt­e den verheerend­en Selbstmord­anschlag ebenso wie der deutsche Regierungs­sprecher Steffen Seibert. „Die anstehende­n Wahlen in Afghanista­n sind ein Schlüssel für die Demokratie in Afghanista­n“, teilte Mogherini in Brüssel mit. „Solche Angriffe werden die Demokratie in Afghanista­n nicht daran hindern, sich zu entfalten.“

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