Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Musikschule: Förderverein wählt neuen Stellvertreter
Mitglieder wählen bei der Hauptversammlung Martin Buck – Ehrung für Teilnehmer von „Jugend musiziert“
BAD SAULGAU - Die Freunde und Förderer der städtischen Musikschule Bad Saulgau haben sich am Dienstagabend zu ihrer Hauptversammlung im Alten Kloster getroffen. Dabei wurde nicht nur Martin Buck als Nachfolger von Claus Dieter Reinhardt zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden gewählt, sondern auch die Teilnehmer des Wettbewerbs „Jugend musiziert“geehrt. Die Freunde und Förderer der städtischen Musikschule haben sich auf ihre Fahnen geschrieben, die musikalische Bildung insbesondere von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu unterstützen. Aber auch Menschen mit Behinderungen, Senioren und andere Erwachsene werden gefördert.
Zur Einstimmung der Hauptversammlung begeisterte der zwölfjährige Franz Kegler mit einem Trompetensolo der Extraklasse. Im Anschluss brachten Leticia Roth und Evalisa Dilger vierhändig am Klavier ein Stück von Maurice Ravel zu Gehör. Nach der Begrüßung durch den Schulleiter Ralf Hohn und ein paar einleitenden Worten des Vereinsvorsitzenden Joachim Farger folgte der Bericht des Kassierers Alois Zimmermann. Im Ergebnis seiner Darlegungen zeichnete sich ein stattliches Plus von etwa 3300 Euro ab.
Ordentlicher Schub
Einen Rückblick auf das Jahr 2017 bot der detaillierte Bericht Ralf Hohns. Neben personellen Veränderungen ging er besonders auf die Kooperation mit der Berta-Hummel-Schule ein, die unmittelbar vor dem Tag der offenen Tür der Musikschule einen Musiktag für die Zweitklässler ermöglichte. Dabei besuchten die Schüler die Räumlichkeiten im Alten Kloster wie auch in der Oberamtei, lernten eine Vielzahl an Instrumenten kennen und konnten Fragen stellen. Dem allen Interessenten zugänglichen Tag der offenen Tür tags darauf gab dies einen ordentlichen Schub, da viele von ihnen ihren Eltern überschwänglich berichtet hatten. Aufgrund dieser erfreulichen Erfahrungen soll der Musiktag dieses Jahr wiederholt werden. Auch wurde als Novum eine Bläserklasse für Erwachsene eingerichtet.
Probleme mit der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (Gema) bildeten einen weiteren Schwerpunkt in Hohns Ausführungen. Mit dem Kopieren originalen Notenmaterials mache man sich streng genommen strafbar, in Musikschulen sei das jedoch gängige Praxis. Der Verband deutscher Musikschulen handelte daher mit der Gema einen Pauschalvertrag aus, den auch Doris Schröter, Bürgermeisterin Bad Saulgaus, Ende des Jahres unterzeichnete. „Dafür bin ich ihr sehr dankbar“, sagte Hohn. „Unsere Musikschule bewegt sich damit nicht länger mehr in dieser Grauzone.“
Gut besuchte Klassenvorspiele
Des Weiteren zeigte sich der Schulleiter erfreut, dass die öffentlichen Klassenvorspiele von den Eltern außerordentlich gut besucht gewesen seien, woraus man auf intakte Familienverhältnisse schließen könne. In Großstädten hingegen sei dies, so Hohn, keineswegs selbstverständlich.
Beim Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“Anfang Februar in Friedrichshafen war die Musikschule, die nächstes Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feiert, mit 18 Instrumentalisten vertreten. Alle 18 erhielten erste Preise, 13 von ihnen wurden zum Landeswettbewerb weitergeleitet, der Mitte März in Bietigheim-Bissingen stattfand. Auch hier belegten sämtliche Teilnehmer aus Bad Saulgau erste bis dritte Plätze. Franz Kegler wird im Mai zum Bundeswettbewerb nach Lübeck fahren.
Nach der Entlastung des Vorstands schritten die Anwesenden zur Wahl des neuen Vorstands. Claus Dieter Reinhardt, der bisherige stellvertretende Vorsitzende, gab sein Amt altersbedingt ab. Er bedankte sich für die Zusammenarbeit, die stets von Humor und gegenseitigem Respekt geprägt gewesen sei. Für seine langjährige Tätigkeit durfte er ein Präsent entgegennehmen. Zu seinem Nachfolger wurde der Bad Saulgauer Martin Buck gewählt, der selbst 14 Jahre lang die städtische Musikschule besucht hatte. Der Vorsitzende, der Kassierer, die Kassenprüfer und die Schriftführerin verblieben in ihren Ämtern.