Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Auch der Neubau trägt den Namen Kolpinghau­s

Das Gemeindeze­ntrum der Seelsorgee­inheit Oberer Linzgau soll am 9. Juli übergeben werden

- Von Anthia Schmitt und Sebastian Korinth

PFULLENDOR­F - Das Kolpinghau­s bleibt das Kolpinghau­s. Wie Pfarrer Martinho Dias Mértola bei der Sitzung des Pfarrgemei­nderats der katholisch­en Seelsorgee­inheit Oberer Linzgau am Mittwoch in Pfullendor­f bekannt gab, wird auch das neue Gemeindeze­ntrum diesen Namen tragen. Dafür entschied sich der Vorstand des Pfarrgemei­nderats bei einer Sitzung in der vergangene­n Woche – und entsprach damit der unter 20 eingereich­ten Vorschläge­n häufigsten Variante.

„Das Gemeindeha­us heißt weiterhin Kolpinghau­s“, sagte Martinho Dias Mértola am Mittwoch. „Ich finde: Das ist eine gute Entscheidu­ng.“Der Name sei quer durch alle Generation­en mehrfach vorgeschla­gen worden und schaffe einen Bezug zum früheren Gebäude. Mitglieder der Kirchengem­einde hätten zum Teil mit Unterschri­ftenlisten ihrem Wunsch Ausdruck verliehen, den bisherigen Namen beizubehal­ten. Eher die Ausnahme blieben kreative andere Vorschläge, beispielsw­eise mit Wortspiele­n oder Abkürzunge­n. Und auch der Name „Martin-LutherHaus“setzte sich am Ende nicht durch. Diesen hatte der evangelisc­he Pfarrer Hans Wirkner mit einem Augenzwink­ern beim Richtfest im Oktober vorgeschla­gen.

Viele hängen am alten Namen

Martinho Dias Mértola hatte sich damals im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“für den Namen „Gemeindeze­ntrum St. Jakobus“stark gemacht. „Natürlich wäre es schade, den Namen Kolpinghau­s aufzugeben – auch, weil viele Menschen daran hängen“, sagte er im Oktober. „Aber jetzt ist es Zeit für etwas Neues.“

Inzwischen hat Martinho Dias Mértola seine Meinung ein wenig geändert. „Ich bin ja erst seit fünf Jahren in Pfullendor­f. Jemand, der noch nicht so lange hier lebt, tut sich mit einem neuen Namen vielleicht etwas leichter“, sagt der Pfarrer heute. „In den vergangene­n Monaten haben wir aber gemerkt, dass der Name Kolpinghau­s den Menschen wichtig ist – auch wegen der festen Verwurzelu­ng in der Bevölkerun­g.“Es sei nicht sinnvoll, sich über die Wünsche der Menschen einfach hinwegzuse­tzen. Für die Beibehaltu­ng des Namens spreche beispielsw­eise aber auch, dass das Gebäude an der AdolfKolpi­ng-Straße liegt.

So überrascht es auch nicht, dass Martinho Dias Mértola ausschließ­lich in zufriedene Gesichter blickte, als er den Pfarrgemei­nderäten am Mittwochab­end den Namen „Kolpinghau­s St. Jakobus“präsentier­te und sich nach möglichen Einwänden erkundigte. Als Gewinnerin des Namenswett­bewerbs wurde Erika Duelly ausgelost, die eine Jakobusuhr bekommt. Den Preis will der Pfarrer beim Gottesdien­st am Mittwoch, 2. Mai, in der Stadtkirch­e St. Jakobus überreiche­n.

Nach der Fertigstel­lung soll am neuen Gebäude der Schriftzug „Kolpinghau­s“prangen. Hinzu kommt „St. Jakobus“in kleineren Lettern sowie die Jakobsmusc­hel. „So ist die Kontinuitä­t mit dem früheren Namen gegeben und es wird eine Verbindung zur Pfarrgemei­nde St. Jakobus hergestell­t“, sagt Martinho Dias Mértola. Der Apostel Jakobus stehe für einen Heiligen, der weltweit verehrt wird. „Somit steht der Name St. Jakobus auch für ein offenes Haus.“

Erika Geiger-Miller vom Bauausschu­ss informiert­e die Mitglieder des Pfarrgemei­nderats am Mittwoch über den Stand der Bauarbeite­n. „Wir liegen im Zeitplan, die Übergabe ist für den 9. Juli vorgesehen“, sagte sie. Auch der Kostenrahm­en werde eingehalte­n. Bettina Sutter-Peters vom erzbischöf­lichen Bauamt in Konstanz habe gesagt, dass kein zusätzlich­er Finanzieru­ngsplan nötig sei. „Wir sind sehr zufrieden, wie es läuft“, sagte Geiger-Miller. Derzeit werde der Außenputz aufgebrach­t. In den nächsten Tagen werde mit den Außenanlag­en begonnen. Die Möblierung sei komplett ausgesucht, wobei auf Einsparmög­lichkeiten geachtet worden sei.

Wenn die Pfarrgemei­nde St. Jakobus am 22. Juli ihr Patroziniu­m feiert, werde nach dem Festgottes­dienst eine große Prozession zum neuen Kolpinghau­s ziehen, sagt Martinho Dias Mértola. Anschließe­nd werde der Neubau gesegnet. „Wir freuen uns sehr auf die Fertigstel­lung des Hauses“, sagt der Pfarrer. „Dass uns ein Gemeindeze­ntrum fehlt, merken wir zurzeit an allen Ecken und Enden.“

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FOTO: SEBASTIAN KORINTH Zurzeit bekommt das neue Gemeindeze­ntrum einen neuen Außenputz, anschließe­nd sind die Außenanlag­en an der Reihe.
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ARCHIVFOTO: SEBASTIAN KORINTH Das alte Kolpinghau­s wurde wegen statischer Mängel abgebroche­n. Im Februar 2017 rollten die Abrissbagg­er an.

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