Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Betreiber darf Biogasanlage erweitern
Gemeinderat erteilt gemeindliches Einvernehmen – Geruch und Lärm bleiben unter Grenzwerten
BAD SAULGAU - Der Betreiber einer Biogasanlage in Moosheim darf seine Anlage erweitern. Der Gemeinderat Bad Saulgau hat in seiner Sitzung am vergangenen Donnerstag sein gemeindliches Einvernehmen erteilt. Für die Anwohner des geplanten Baugebiets „Bergäcker 4“bleiben trotz der Erweiterung die Geruchssituation und der Lärmpegel unverändert. Der Lärm erreicht aber vor allem nachts die Lärmgrenze.
Der Betreiber will die Biogasanlage am nördlichen Ortsrand von Moosheim Richtung Großtissen mit einem zweiten Gärrestelager – Durchmesser: 27 Meter – und einer Verlängerung des bestehenden Fahrsilos um 23 Meter erweitern, um die Wärmeleistung zu erhöhen. Dadurch erreicht die Anlage die gesetzlichen Schwellenwerte, weshalb der Betreiber beim Landratsamt Sigmaringen einen Antrag auf immissionsschutzrechtliche Genehmigung gestellt hatte.
Das Gutachten weist nach, dass sich aufgrund der betrieblichen Erweiterung die Immissionswerte hinsichtlich der Geruchssituation sogar verbessern – unter anderem durch eine höhere Ableitung der Stallluft und Schornsteinen, die nebeneinander hochgezogen werden.
Nachts 40 Dezibel
Anders verhält es sich mit dem Lärm, der laut Gutachten zunehmen, aber noch unter der Lärmgrenze liegen soll. Im Bereich des geplanten Wohngebiets „Bergäcker 4“wird der für allgemeine Wohngebiete nachts geltende Immissionswert von 40 Dezibel zwar erreicht, aber nicht überschritten. „Die Anwohner des Baugebiets werden weder durch den Geruch noch durch den Lärm beeinträchtigt“, sagte in der Sitzung Thomas Kassner vom Baurechtsamt der Stadt Bad Saulgau. Der Erste Beigeordnete Richard Striegel ergänzte, „dass der Betreiber dafür haftet, dass die Werte eingehalten werden“.
Moosheims Ortsvorsteher Richard Kemmer fasste indes kurz die Einschätzung des Moosheimer Ortschaftsrats zusammen. Der Ortschaftsrat begrüße einerseits die Erweiterung, weil die Nahwärmeversorgung dadurch gesichert werde, anderseits werde aber befürchtet, dass die Nachfrage nach den Grundstücken darunter leide. Der Gemeinderat stimmte der Erweiterung zu.