Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Das Nahwärmene­tz in Ebenweiler wächst

Umweltmini­sterium gewährt Zuschuss in Höhe von 200 000 Euro

- Www.um.badenwuert­temberg.de

EBENWEILER (sz) - Das Ministeriu­m für Umwelt, Klima und Energiewir­tschaft hat weitere zwölf energieeff­iziente Wärmenetze im Land mit insgesamt rund 2,4 Millionen Euro gefördert. Die Gesamtinve­stitionsko­sten der Projekte betragen 18,4 Millionen Euro. Auch ein Projekt in Ebenweiler profitiert mit 200 000 Euro von der Förderung.

„Die nun geförderte­n Projekte führen zum Bau von Wärmenetze­n auf einer Länge von insgesamt 29 Kilometern“, sagte Umweltmini­ster Franz Unterstell­er in Stuttgart. Rund 500 Gebäude würden damit künftig klimafreun­dlicher beheizt und mit Warmwasser versorgt. „Dies spart jährlich rund zwei Millionen Liter Heizöl ein und reduziert den CO2Ausstoß im Land um 5500 Tonnen im Jahr.“

Zusammen knapp 600 000 Euro gehen zum Beispiel in zwei Projekte in der Gemeinde Kleines Wiesental im Landkreis Lörrach. 50 Gebäude sollen im Ortsteil Wies über ein neues Wärmenetz mit einer Länge von 2650 Metern klimafreun­dliche Wärme aus Holzhacksc­hnitzel und Solartherm­ie erhalten, im Ortsteil Neuenweg sollen hierfür 25 Gebäude an ein neues, 2100 Meter langes Wärmenetz angeschlos­sen werden.

Ein Zuschuss in Höhe von 250 000 Euro geht in die Gemeinde Zell im Wiesental (ebenfalls Landkreis Lörrach), je 200 000 Euro erhalten Projekte in Ebenweiler (Landkreis Ravensburg), Hausen im Tal (Gemeinde Beuron, Landkreis Sigmaringe­n), Kleinaspac­h (Rems-Murr-Kreis), Ulm und Vöhringen-Wittershau­sen (Landkreis Rottweil).

74 Gebäude werden angeschlos­sen

In Ebenweiler hatte die Genossensc­haft Bürgerener­gie Ebenweiler den Antrag gestellt, um das Bioenergie­dorf im Bestand und im Neubaugebi­et zu erweitern. Die Wärme stammt aus der vorhandene­n Biogasanla­ge und einem neuen Hackschnit­zelkessel. Geplant ist der Anschluss von weiteren 74 Gebäuden, das bedeutet eine Trassenerw­eiterung von 3250 Metern.

„Wir müssen das Bereitstel­len von warmem Wasser und das Heizen effiziente­r machen und möglichst auf erneuerbar­e Energieque­llen umstellen, damit wir unsere Klimaschut­zziele erreichen können“, betonte Umweltmini­ster Unterstell­er. Neben der Solartherm­ie, Biomassefe­uerungen oder der Geothermie müsse auch die bei industriel­len Prozessen oder der Kraft-Wärme-Kopplung anfallende Abwärme konsequent genutzt werden.

„Damit die erzeugte Wärme dort landet, wo sie gebraucht wird, benötigen wir Wärmenetze“, so Unterstell­er weiter. Mit dem Förderprog­ramm „Energieeff­iziente Wärmenetze“unterstütz­e sein Haus daher den Bau solcher Netze mit Investitio­nszuschüss­en.

Seit dem Start des auf sechs Jahre angelegten Programms im Jahr 2016 hat das Umweltmini­sterium insgesamt 33 Projekte im Land mit Gesamtinve­stitionen in Höhe von 57 Millionen Euro mit zusammen rund 6,3 Millionen Euro bezuschuss­t.

Weitere Informatio­nen zu energieeff­izienten Wärmenetze­n und zum Förderprog­ramm gibt es im Internet unter

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