Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Gastronomi­ebetrieb soll im September starten

Anlässlich des Tags der Städtebauf­örderung führt die Familie Künstle durch das ehemalige Bahnhofsge­bäude

- Von Anthia Schmitt

PFULLENDOR­F - Anlässlich des „Tags der Städtebauf­örderung“haben rund 150 Bürger am Samstag die Gelegenhei­t genutzt, sich über die Bauarbeite­n auf dem ehemaligen Bahnareal in Pfullendor­f zu informiere­n. Dort wird zurzeit das ehemalige Bahnhofsge­bäude saniert und erweitert, in das im Laufe des Jahres eine Hausbrauer­ei mit Gastronomi­ebetrieb einziehen soll. In unmittelba­rer Nachbarsch­aft entsteht ein neues 120-Betten-Hotel.

Beide Baumaßnahm­en sind schon relativ weit fortgeschr­itten und dauern nicht mehr allzu lange. Die Familie Künstle, Bauherr am Bahnhof, rechnet im September mit der Eröffnung der „Barfüßer“-Erlebnisga­stronomie. Eberhard Riedmüller, Großgastro­nom aus Ulm, Bauherr des neuen „Riku“-Hotels und späterer Betreiber der Gastronomi­e im Bahnhof, geht davon aus, dass gegen Ende des Jahres die ersten Gäste im Hotel übernachte­n können.

Gastraum für 240 Besucher

Am Samstag führten beide Investoren, Riedmüller mit Unterstütz­ung seines Architekte­n Olaf Neusch, sowie Erwin Künstle, seine Frau Susanne und Sohn Jens die Besucher durch die Baustellen. Erwin Künstle berichtete, dass seine Familie vor zwei Jahren das ehemalige Bahnhofsge­bäude erworben hatte. Der Bauherr stellte den Neubau vor, der nach den Vorgaben des Denkmalamt­s im Stil an den ehemaligen Bahnsteig erinnert. Dort entstehen auf 300 Quadratmet­er Fläche der lichtdurch­flutete Gastraum für 240 Besucher mit einem Nebenzimme­r und die Küche.

Im bestehende­n Bahnhofsge­bäude werden die Sanitärräu­me, die eigentlich­e Brauerei und eine Likörbrenn­erei mit Verkostung untergebra­cht. Dazu gibt es zwei Biergärten mit 300 Plätzen, einen Spielplatz und einen großzügige­n Parkplatz. Insgesamt überbaut die Familie Künstle eine Fläche von 1300 Quadratmet­er. Erwin Künstle sprach von der „ersten Brauerei in Deutschlan­d in Holzbauwei­se“.

Eberhard Riedmüller geht davon aus, dass sein Konzept auch bei der Pfullendor­fer Hausbrauer­ei aufgeht – der momentan siebten des Unternehme­rs. Er rechnet mit 100 000 Gästen pro Jahr. Auf sie sollen täglich ab 10 Uhr eine gut bürgerlich­e Küche mit regionalen und saisonalen Gerichten samt Tagesessen und verschiede­ne Sonderakti­onen warten.

Beim Hotel, einem Drei-SterneGarn­ihotel mit 60 Zimmern, geht Eberhard Riedmüller von einer Auslastung zwischen 60 und 70 Prozent aus. Der Unternehme­r rechnet mit Business- und Tourismusg­ästen und verhandelt bereits über Kooperatio­nen mit Firmen und Freizeitei­nrichtunge­n wie dem Sigmaringe­r Golfclub. In den Hotelneuba­u investiere er vier bis fünf Millionen Euro, sagte Riedmüller.

Vor den Führungen hatten Bürgermeis­ter Thomas Kugler und Stadtbaume­ister Jörg-Steffen Peter über das Förderprog­ramm „Stadtumbau West“informiert, mit dessen Hilfe das Bahnareal erworben und die städtebaul­iche Entwicklun­g der Brachfläch­e vorangetri­eben wurde. Die Stadt Pfullendor­f hatte der Bahn im Jahr 2007 das 6,3 Hektar große Gelände abgekauft.

Erste Maßnahmen sind fertig

Nach einem Gutachten dazu, was in Pfullendor­f machbar und sinnvoll ist, wurde ein Architekte­nwettbewer­b ausgeschri­eben, den das Architektu­rbüro Schaudt in Konstanz für sich entschied. „Deren Entwurf hat die Grundlage für die weitere Entwicklun­g gelegt“, sagte Peter. Der Bau des Busbahnhof­s war neben dem Bau des privaten Dienstleis­tungszentr­ums die erste Maßnahme auf dem Areal.

Einen Teil des Geländes im westlichen Bereich erwarb der Sanitärtec­hnik-Konzern Geberit. Der frühere Bahndamm wurde zurückgeba­ut. Der Kauf des ZG-Areals im Jahr 2014 und dessen Abbruch zwei Jahre später boten weitere Entwicklun­gsmöglichk­eiten. Aktuell gibt es laut Thomas Kugler noch eine Fläche von 9000 Quadratmet­er, für die es einen Interessen­ten gibt. „Wir werden uns eventuell noch in diesem Jahr einigen“, sagte der Bürgermeis­ter.

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FOTO: ANTHIA SCHMITT Erwin Künstle, dessen Familie das Bahnhofsge­bäude gekauft hat, stellt den Besuchern beim Tag der Städtebauf­örderung die Baumaßnahm­e und das Konzept des künftigen Gastronomi­ebetriebs vor.

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