Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Künstler spenden etliche Werke für den guten Zweck
Kunstschule veranstaltet Benefiz-Auktion am 17. Mai – Organisatoren sind von Spendenbereitschaft überwältigt
PFULLENDORF - Die Vorbereitungen für die nächste Benefiz-Auktion der Kinder- und Jugendkunstschule Pfullendorf gehen in die heiße Phase: Inzwischen haben die Organisatoren mehr Kunstwerke eingesammelt, als am 17. Mai unter den Hammer kommen können. Jetzt wollen sie vor allem dafür sorgen, dass zur Versteigerung im neuen Domizil der Kunstschule am Marktplatz auch zahlreiche Gäste erscheinen – und dass dann natürlich auch die Erlöse stimmen.
Die erste Auktion in Pfullendorf hatte Kunstschulleiter Till Schilling im vergangenen Jahr auf die Beine gestellt. Ihm war es gelungen, dafür den bekannten Auktionator Carlo Karrenbauer aus Konstanz zu gewinnen. Die respektable Premiere brachte immerhin 3325 Euro ein. Diese investierte Schilling in Projekte mit Kindern aus finanziell schwierigen Verhältnissen und aus Flüchtlingsfamilien sowie in die Ausstattung der Kunstschule. Till Schilling
Dieses Mal wollen Till Schilling und seine Mitstreiter die Summe deutlich erhöhen. Schließlich geht es erneut um einen guten Zweck: Das Geld fließt in Projekte der Kunstschule und in die Arbeit mit Kindern und Frauen aus Flüchtlingsfamilien in Uhldingen-Mühlhofen, Sigmaringen und Friedrichshafen. Wichtig ist den Organisatoren vor allem, dass sich die Auktion keinesfalls nur an Kunst-Experten richtet. Willkommen sind alle, die sich einfach mal selbst ein Bild davon machen wollen, wie eine Auktion abläuft. Und auch die Preise der Kunstwerke sollen so gestaltet werden, dass die Arbeiten durchaus erschwinglich sind.
„Inzwischen wurden rund 75 Werke gespendet“, sagt Till Schilling. Knapp die Hälfte davon könne in die eigentliche Auktion aufgenommen werden. „Wir wollen aber dafür sorgen, dass jeder Künstler mit mindestens einem Werk vertreten ist.“Zahlreiche Unterstützer für seine Aktion fand Till Schilling in der näheren und weiteren Region. Arbeiten spendeten beispielsweise Björn Gebhard aus Pfullendorf, Susanne Hackenbracht aus Wald und Robert Stewart und Annemarie Rudolph aus Herdwangen-Schönach. Vertreten sind aber auch Magdalena Jetelová aus Düsseldorf, Thomas Keis aus Barcelona, Erwin Kastner aus dem österreichischen Haag und der gebürtige Pfullendorfer Daniel Bräg, der inzwischen in München lebt.
Hinzu kommen zahlreiche weitere Künstler. Für Pfullendorfer mit Sicherheit besonders interessant: Zu ersteigern gibt es beispielsweise auch Werke von Gisela Franke, die 2013 verstarb und sich in den Jahrzehnten zuvor an zahlreichen Ecken und Enden in der Stadt ehrenamtlich engagierte. In ihrer Freizeit war Franke unter anderem eine leidenschaftliche Malerin. Außerdem kommt am 17. Mai ein Werk von Sigurd Lange unter den Hammer. Der weit über die Grenzen des Linzgaus hinaus bekannte Kunstmaler und Ehrenbürger der Stadt Pfullendorf war im Jahr 2000 im Alter von 96 Jahren verstorben.
Was es sonst noch zu ersteigern gibt, können sich alle Interessierten bei verschiedenen Vorbesichtigungsterminen ansehen: am Montag, 14. Mai, ab 19 Uhr sowie am darauffolgenden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag jeweils von 18 bis 20 Uhr. Zu sehen sind die Werke im Gebäude mit der Hausnummer 3/1 an der Straße „Am alten Spital“. Nach der Benefiz-Auktion zieht die Kunstschule komplett in diese Räume um.
„Eine solche Mischung von alten und neuen Werken gibt es sonst nicht zu sehen.“
„Wir legen jedem ans Herz, sich die Werke vorab schon einmal anzusehen.“ Katharina Wetzel
„Wir legen jedem ans Herz, sich die Werke vorab schon einmal anzusehen“, sagt Kunsthistorikerin Katharina Wetzel, die Till Schilling bei der Vorbereitung der Auktion unterstützt. „Am Auktionstag selbst geht es direkt um 20 Uhr los. Da bleibt dann nicht mehr viel Zeit.“Diejenigen, denen ein Werk besonders gut gefällt, die aber bei der Auktion selbst nicht dabei sein können, haben die Möglichkeit, vorab ein schriftliches Gebot abzugeben.
Dass die unterschiedlichen Kunstwerke überhaupt zusammen zu sehen sind, ist laut Till Schilling und Katharina Wetzel schon eine Besonderheit. „Die älteste Arbeit, die wir ungefähr datieren können, stammt aus den 1920er-Jahren, die jüngste Arbeit ist von 2017“, sagt Wetzel. „Eine solche Mischung von alten und neuen Werken gibt es in einer Ausstellung sonst nicht zu sehen“, sagt Schilling. Die Gattungen reichen von der Malerei über Druckgraphik, Aquarelle und Zeichnungen bis hin zu Plastiken und einer Multimedia-Arbeit.