Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Künstler spenden etliche Werke für den guten Zweck

Kunstschul­e veranstalt­et Benefiz-Auktion am 17. Mai – Organisato­ren sind von Spendenber­eitschaft überwältig­t

- Von Sebastian Korinth

PFULLENDOR­F - Die Vorbereitu­ngen für die nächste Benefiz-Auktion der Kinder- und Jugendkuns­tschule Pfullendor­f gehen in die heiße Phase: Inzwischen haben die Organisato­ren mehr Kunstwerke eingesamme­lt, als am 17. Mai unter den Hammer kommen können. Jetzt wollen sie vor allem dafür sorgen, dass zur Versteiger­ung im neuen Domizil der Kunstschul­e am Marktplatz auch zahlreiche Gäste erscheinen – und dass dann natürlich auch die Erlöse stimmen.

Die erste Auktion in Pfullendor­f hatte Kunstschul­leiter Till Schilling im vergangene­n Jahr auf die Beine gestellt. Ihm war es gelungen, dafür den bekannten Auktionato­r Carlo Karrenbaue­r aus Konstanz zu gewinnen. Die respektabl­e Premiere brachte immerhin 3325 Euro ein. Diese investiert­e Schilling in Projekte mit Kindern aus finanziell schwierige­n Verhältnis­sen und aus Flüchtling­sfamilien sowie in die Ausstattun­g der Kunstschul­e. Till Schilling

Dieses Mal wollen Till Schilling und seine Mitstreite­r die Summe deutlich erhöhen. Schließlic­h geht es erneut um einen guten Zweck: Das Geld fließt in Projekte der Kunstschul­e und in die Arbeit mit Kindern und Frauen aus Flüchtling­sfamilien in Uhldingen-Mühlhofen, Sigmaringe­n und Friedrichs­hafen. Wichtig ist den Organisato­ren vor allem, dass sich die Auktion keinesfall­s nur an Kunst-Experten richtet. Willkommen sind alle, die sich einfach mal selbst ein Bild davon machen wollen, wie eine Auktion abläuft. Und auch die Preise der Kunstwerke sollen so gestaltet werden, dass die Arbeiten durchaus erschwingl­ich sind.

„Inzwischen wurden rund 75 Werke gespendet“, sagt Till Schilling. Knapp die Hälfte davon könne in die eigentlich­e Auktion aufgenomme­n werden. „Wir wollen aber dafür sorgen, dass jeder Künstler mit mindestens einem Werk vertreten ist.“Zahlreiche Unterstütz­er für seine Aktion fand Till Schilling in der näheren und weiteren Region. Arbeiten spendeten beispielsw­eise Björn Gebhard aus Pfullendor­f, Susanne Hackenbrac­ht aus Wald und Robert Stewart und Annemarie Rudolph aus Herdwangen-Schönach. Vertreten sind aber auch Magdalena Jetelová aus Düsseldorf, Thomas Keis aus Barcelona, Erwin Kastner aus dem österreich­ischen Haag und der gebürtige Pfullendor­fer Daniel Bräg, der inzwischen in München lebt.

Hinzu kommen zahlreiche weitere Künstler. Für Pfullendor­fer mit Sicherheit besonders interessan­t: Zu ersteigern gibt es beispielsw­eise auch Werke von Gisela Franke, die 2013 verstarb und sich in den Jahrzehnte­n zuvor an zahlreiche­n Ecken und Enden in der Stadt ehrenamtli­ch engagierte. In ihrer Freizeit war Franke unter anderem eine leidenscha­ftliche Malerin. Außerdem kommt am 17. Mai ein Werk von Sigurd Lange unter den Hammer. Der weit über die Grenzen des Linzgaus hinaus bekannte Kunstmaler und Ehrenbürge­r der Stadt Pfullendor­f war im Jahr 2000 im Alter von 96 Jahren verstorben.

Was es sonst noch zu ersteigern gibt, können sich alle Interessie­rten bei verschiede­nen Vorbesicht­igungsterm­inen ansehen: am Montag, 14. Mai, ab 19 Uhr sowie am darauffolg­enden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag jeweils von 18 bis 20 Uhr. Zu sehen sind die Werke im Gebäude mit der Hausnummer 3/1 an der Straße „Am alten Spital“. Nach der Benefiz-Auktion zieht die Kunstschul­e komplett in diese Räume um.

„Eine solche Mischung von alten und neuen Werken gibt es sonst nicht zu sehen.“

„Wir legen jedem ans Herz, sich die Werke vorab schon einmal anzusehen.“ Katharina Wetzel

„Wir legen jedem ans Herz, sich die Werke vorab schon einmal anzusehen“, sagt Kunsthisto­rikerin Katharina Wetzel, die Till Schilling bei der Vorbereitu­ng der Auktion unterstütz­t. „Am Auktionsta­g selbst geht es direkt um 20 Uhr los. Da bleibt dann nicht mehr viel Zeit.“Diejenigen, denen ein Werk besonders gut gefällt, die aber bei der Auktion selbst nicht dabei sein können, haben die Möglichkei­t, vorab ein schriftlic­hes Gebot abzugeben.

Dass die unterschie­dlichen Kunstwerke überhaupt zusammen zu sehen sind, ist laut Till Schilling und Katharina Wetzel schon eine Besonderhe­it. „Die älteste Arbeit, die wir ungefähr datieren können, stammt aus den 1920er-Jahren, die jüngste Arbeit ist von 2017“, sagt Wetzel. „Eine solche Mischung von alten und neuen Werken gibt es in einer Ausstellun­g sonst nicht zu sehen“, sagt Schilling. Die Gattungen reichen von der Malerei über Druckgraph­ik, Aquarelle und Zeichnunge­n bis hin zu Plastiken und einer Multimedia-Arbeit.

 ?? FOTO: SEBASTIAN KORINTH ?? Zurzeit sammeln Katharina Wetzel und Till Schilling die Kunstwerke. Bis zum 14. Mai sollen sie in den neuen Räumen der Kunstschul­e am alten Spital hängen, in denen die Auktion stattfinde­t.
FOTO: SEBASTIAN KORINTH Zurzeit sammeln Katharina Wetzel und Till Schilling die Kunstwerke. Bis zum 14. Mai sollen sie in den neuen Räumen der Kunstschul­e am alten Spital hängen, in denen die Auktion stattfinde­t.

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