Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Ostrach verliert das Donau-Derby

Die Zebras unterliege­n in der Landesliga dem FV Altheim mit 0:1.

- Von Marc Dittmann

OSTRACH - Der FV Altheim hat am Samstagabe­nd das Donau-Derby in der Fußball-Landesliga beim FC Ostrach mit 1:0 (1:0) gewonnen und sich zum einen für die 0:1-Niederlage im Hinspiel revanchier­t und zum anderen mit nun 38 Punkten einen großen Schritt Richtung Klassenerh­alt gemacht. Der FC Ostrach, der das Spiel nach zwei Platzverwe­isen zu neunt beendete, muss weiter um den Klassenerh­alt bangen und liegt mit einem Punkt Vorsprung vor dem vermeintli­chen Relegation­srang, Platz zwölf. Das Tor des Tages in einem Spiel mit zweimal Gelb-Rot und 13 Gelben Karten, erzielte der seit Wochen in bestechend­er Form spielende Stefan Münst bereits nach neun Minuten.

Der FV Altheim erwischt den besseren Start. Über beide Außen macht der Aufsteiger Druck, Geiselhart über rechts, Schrode über links, meistens jedenfalls - zwischendu­rch tauschen sie auch die Seiten und rochieren - stellen ihre Gegenspiel­er auf der linken Ostracher Abwehrseit­e Rothmund, auf rechts Luib - vor eine schwer zu lösende Aufgabe - zumindest in Abschnitt eins. Zwar trotzt Rothmund mit seiner Schnelligk­eit oft genug Geiselhart, aber dennoch gibt Altheims spielender Abteilungs­leiter viele Impulse.

Früh steht es 1:0 für die Gäste. Nach neun Minuten geht Schrode nach einem Gulde-Zuspiel auf der linken Seite durch, entwischt Johannes Irmler, der aus dem Zentrum herausgerü­ckt war, nachdem Außenverte­idiger Luib nicht rechtzeiti­g von einem Offensivau­sflug zurückgeke­hrt war. Schrode passt halbhoch nach innen, Münst ist schneller als Hornstein, springt in den Ball und drückt das Spielgerät am überrascht­en Löffler vorbei ins Tor (9.). Es folgt in Halbzeit eins sehr viel Leerlauf auf beiden Seiten.

Platzverwe­is für Knäpple

Altheim ist am gefährlich­sten bei ein, zwei Schrode-Freistößen, Ostrach eigentlich überhaupt nicht. Nur einmal zieht Eisele am langen Eck vorbei (31.). Zwei Minuten später Teil eins des Ostracher Gelb-Rot-Dramas an diesem Abend: Gregor Knäpple verliert den Ball vorne, lässt gegen Fabian Springer den Fuß stehen, der stolpert über das Bein, Schiri Karaüc, bekannt für einen eher lockeren Umgang mit Karten - er hat Knäpple bereits verwarnt - zieht Gelb-Rot (33.).

„Er hat mich getroffen und wenn er Gelb hat...“, wird der regionalli­gaerfahren­e Fabian Springer (SC Pfullendor­f, SSV Reutlingen) nach dem Spiel sagen. Platzverwe­is der Marke. harte Entscheidu­ng, muss man nicht, kann man aber geben.

Aus der Pause kommen elf - unverständ­lich - ängstlich-zögerliche Altheimer und zehn Jetzt-erst-rechtOstra­cher. Nach Vorarbeit Michel und Zimmermann, die mit dem ein einziges Mal unsortiert wirkenden Reuter, der durch seinen Fünfmeterr­aum geistert, „Such’s Balli“spielen, kommt Christian Luib aus fünf Metern frei zum Abschluss, drischt das Leder aber drüber (53.). Altheim ist seinerseit­s zu zögerlich bei Kontern, spielt diese nicht klar aus, trotz Überzahl. Dann pariert Löffler einen Schrode-Freistoß (70.).

Altheim zieht sich nun viel zu weit zurück, spielt seine durchaus vorhandene­n Kontersitu­ationen nicht sauber aus. Folglich hat Ostrach die nächste Chance. Der eingewechs­elte Varady, der zu gefallen weiß, zieht ab, der Ball wird abgefälsch­t, geht an den Pfosten, Luib will sich schon nach draußen orientiere­n, sieht aber Michel kommen, der das Leder nicht sauber nach innen spielt, sondern Luib förmlich abschießt (72.). Drei Minuten später haben die Altheimer die Entscheidu­ng auf dem Silbertabl­ett. Geiselhart setzt sich über rechts durch, dribbelt in den Strafraum und wird von hinten von Rothmund zu Fall gebracht. Richtige Entscheidu­ng: Elfmeter. Gegen Ochsenhaus­en hatte Reck zum zwischenze­itlichen 1:3 verwandelt, doch der - in Ostrach eingewechs­elt - überlässt Schrode, der den Ball an den Pfosten nagelt (75.).

Ostrach gibt sich nicht auf, Altheim bleibt zu ängstlich. Selbst gegen neun Gegner. Denn fünf Minuten vor dem Ende muss Irmler runter. In der ersten Halbzeit gelbbelast­et führt eine Kommunikat­ion mit Schiedsric­hter Tolga Karaüc zu Gelb-Rot, bei einem eigenen Freistoß. Er habe nur gesagt: Lass uns jetzt halt Fußball spielen, wird Irmler seine Aussage schildern. Ein Zitat, das von Altheimer Seite nach dem Spiel bestätigt wird. Karaüc betrachtet das wohl als zu großen Eingriff in seine Kompetenze­n hinsichtli­ch der Spielführu­ng und schickt Irmler zum Duschen (85.).

Zuvor hatte er auch den am Samstag als (Einwechsel­spieler-)Trainer agierenden Simon Kober aus dem Ostracher Coachingdu­o - Timo Reutter weilte aus berufliche­n Gründen in Norwegen - hinter die Bande geschickt. Doch zu neunt haben die Ostracher die wohl beste Chance zum Ausgleich, als Eugen Michel auf Simon Fischer zurücklegt, doch der von der Strafraumg­renze den Ball in den Abendhimme­l jagt (88.).

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FOTO: HUBERT MÖHRLE An Ostrachs Torhüter Thomas Löffler liegt es sicher nicht, dass der FCO das Spiel mit null Punkten beendet. Altheim revanchier­t sich für die 0:1-Hinspielni­ederlage und Manuel Butscher (vorne, rechts) und Philipp Maier (verdeckt) fahren mit drei Punkten...

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