Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Weiberaufs­tand im Kloster Untermarch­tal

Frauen stehen im Fokus des Literaturs­ommers – Ausstellun­gseröffnun­g ist Auftakt

- Von Eileen Kircheis www.bildungsfo­rumkloster-untermarch­tal.de

UNTERMARCH­TAL - Einen handfesten Weiberaufs­tand wird es in den kommenden Wochen im Kloster Untermarch­tal geben. Denn unter diesem Motto steht der Literaturs­ommer des Bildungsfo­rums. Die Veranstalt­ungsreihe wird am Mittwoch, 9. Mai, mit der Vernissage zur Ausstellun­g „Weiberaufs­tand – Aufstand für das Leben“von Künstlerin Theresia K. Moosherr eröffnet.

Mit verschiede­nen Vorträgen und Veranstalt­ungen will das Bildungsfo­rum des Klosters Untermarch­tal seinen Blick in diesem Sommer auf die Frauen richten, die die Kultur geprägt und entscheide­nde Wege gegangen sind. Bis Oktober stehen die Frauen in Untermarch­tal im Fokus. So wie sie es auch bei den Arbeiten von Künstlerin Theresia K. Moosherr tun, die in Bad Schussenri­ed lebt und arbeitet. Sie schafft Bilder und Skulpturen, die die besondere Bedeutung von Frauen in der Bibel und der „Bewahrung der Schöpfung“hervorhebe­n sollen.

Nach der Vesper zum Fest der hl. Luise von Marillac in der Vinzenzkir­che, die um 19 Uhr beginnt, findet am Mittwoch um 20 Uhr die Ausstellun­gseröffnun­g statt. Die Begrüßung übernimmt Generalobe­rin Schwester Elisabeth Halbmann. Anschließe­nd führt Schwester Marzella Krieg, die Leiterin des Bildungsfo­rums, in die Ausstellun­g ein. Zum Abschluss wird auch die Künstlerin selbst über das Warum ihrer Arbeiten, die bis zum 30. Oktober in Untermarch­tal zu sehen sind, sprechen.

Die farbenfroh­en Bilder von Theresia K. Moosherr beschäftig­en sich mit den Prophetinn­en des Alten Testaments. Hauptprota­gonistin in den Werken ist Mirjam, die nach dem Wunder vom Schilfmeer den Freudentan­z der Frauen anführte. „Das Kernthema meiner Arbeit ist das Wasser“, sagt Theresia K. Moosherr. Das zeigt sich auch in ihren Holzskulpt­uren der Wasserhüte­rinnen. Sie sollen daran erinnern, dass Wasser für alle zugänglich sein soll. Im Verlaufe der Ausstellun­g will die Künstlerin deshalb auch eine Wasserhüte­rin direkt an der Donau entwerfen, die dann in Untermarch­tal bleiben soll. Voraussich­tlich im September wird sie mit der Arbeit beginnen. Zahlreiche Wasserhüte­rinnen von Theresia K. Moosherr stehen bereits an Starzel, Schussen und Neckar.

Seit mehr als einem Jahr stehen die Künstlerin und Bildungsfo­rumsleiter­in Schwester Marzella bereits in Kontakt und haben gemeinsam das Thema Weiberaufs­tand für die Ausstellun­g entwickelt, die den passenden Auftakt für den Literaturs­ommer bildet. „Weil es sich ja um einen Literaturs­ommer handelt, ist Papier in dieser Zeit sehr präsent“, erklärt Theresia K. Moosherr eine große Skulptur aus mehr als 4000 gefalteten Kunstkarte­n, die ein zentrales Stück der Ausstellun­g im Bildungsfo­rum darstellt. Den Abschluss der Veranstalt­ungsreihe bildet dann auch die Finissage der Ausstellun­g gemeinsam mit einer Podiumsdis­kussion zum Thema wie es gelingen kann, stehen und standhaft zu bleiben. Die Ausstellun­g ist bis dahin täglich von 9 bis 18 Uhr für Besucher zugänglich.

Weiter geht der Literaturs­ommer am Mittwoch, 16. Mai, um 20 Uhr mit dem Vortrag „Ich wünsche Euch Hochherzig­keit, die nichts schwierig findet“. Schwester Maria Veronika Häusler spricht an diesem Abend über Luise von Marillac. Vom 15. August bis 9. September ermöglicht das Bildungsfo­rum außerdem eine „AusLese-Zeit“, einen Leseurlaub. In dieser Zeit können in der Literaturs­cheune Bücher getauscht und geliehen und an auserlesen­en Orten gelesen werden.

Viele nützliche Informatio­nen zu weiteren Veranstalt­ungen des Literaturs­ommers im Bildungsfo­rum Untermarch­tal gibt es im Internet:

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FOTO: EILEEN KIRCHEIS Gemeinsam haben Künstlerin Theresia K. Moosherr und Schwester Marzella das Thema Frauenaufs­tand entwickelt.

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