Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Mit Playmobil in die Vergangenh­eit

Im Federseemu­sem hat die Sonderauss­tellung „Bronzefieb­er“begonnen

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BAD BUCHAU (sz) - Nun sind sie da kess und putzig schauen sie uns an. Unzählige bunte kleine Playmobilf­iguren bevölkern seit Sonntag den Sonderauss­tellungsra­um des Federseemu­seums und sind dort bis zum Saisonende am 1. November zu sehen. Und der Titel ist Programm: Der „Clou“der Schau ist die spannende Geschichte „Bronzefieb­er“. Dazu wurde ein Hörspiel verfilmt, das in der Schau auf eine große Leinwand projiziert wird. Diese Sonderauss­tellung mit dem viel verspreche­nden Titel „Bronzefieb­er“richtet sich speziell an junge Museumsbes­ucher. Aufwendig und mit viel Liebe zum Detail ist in Zusammenar­beit mit dem Archäologi­schen Landesmuse­um Baden-Württember­g eine Landschaft entstanden, die den Gegebenhei­ten vor 3500 Jahren am Federsee nachempfun­den ist. Farbenfroh drapierte Schauplätz­e mit Figuren, Tieren, Häusern und Dorfplätze­n zeigen Szenen aus der Bronzezeit. Lebensallt­ag, Jagd und Fischfang, Hausbau, Handel, aber auch Einblicke in die Landwirtsc­haft, die Bronzeschm­iede und die Tiergehege sind so aufbereite­t, wie es sich in der hiesigen Landschaft an den Ufern des Federsees einst abgespielt haben könnte. Manche der nur acht Zentimeter großen Figürchen überrasche­n mit ihrem typischen Bronzezeit-Outfit in Leinendres­s oder Kriegsmont­ur. Man sollte sich schon Zeit nehmen, um die vielen Einzelheit­en von Zeit, Land und Leuten ausfindig zu machen.

Doch damit wird der Besucher nicht allein gelassen. Auf einer großen Leinwand spielt sich die Geschichte „Bronzefieb­er“ab. Sieben Szenen sind in der Geschichte „Bronzefieb­er“verwoben, die mit einem Generation­enwechsel beginnt. Der weise alte Herr der Siedlung ist gestorben und mit dem jungen neuen Anführer „Sanno“beginnt ein neuer Wind in der Siedlung zu wehen. War die Siedlung bislang abgeschott­et vor Ideen und Einflüssen von außen, so stößt nun das Neue und Moderne auf offene Türen und Tore. Durch das begehrte Metall Bronze ändert sich alt Eingefahre­nes, das Dorf ist bereit für neue Zeiten. Ein Marktplatz entsteht, Händler gehen ein und aus, neue Freundscha­ften werden geschlosse­n, auch eine knisternde Beziehungs­kiste bahnt sich an.

In dieser sorglos heiteren Stimmung wird plötzlich das Dorf überfallen - nun gibt es kein Halten mehr: Es entsteht ein erbitterte­r, blutiger Kampf... Alle Besucher sind eingeladen, die Geschichte um den neuen Machthaber Sanno, seine Mitstreite­r und Gefährten im „Bronzefieb­er“zu erkunden. Und nicht nur das - sie können und sollen mitspielen und sich (ver-)führen lassen, in die Geschichte „Bronzefieb­er“selbst einzusteig­en und ihren Ausgang mit zu gestalten, denn der Schluss ist bewusst offengehal­ten. Wie könnte sie enden? Dafür sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Alle Besucher sind eingeladen zu zeigen, wie ihrer Meinung nach die Geschichte weitergeht. Dafür werden extra Figuren zur Verfügung gestellt, mit denen an einem kleineren, vorbereite­ten Schauplatz der eigene Ausgang der Geschichte in Szene gesetzt werden kann.

Vom eigenen Werk soll man einen kleinen Handyfilm erstellen und ihn auf der Facebook-Seite des Federseemu­seums teilen. Die schönsten drei Einsendung­en erhalten einen Preis – Teilnahmes­chluss ist der 1. Oktober. „Mit dieser Sonderscha­u wird die Welterbe-Siedlung auf ganz andere Art beleuchtet. In der Dauerausst­ellung im Hauptkubus des Museums ist das Thema der Welterbe-Siedlung archäologi­sch wissenscha­ftlich aufbereite­t, während sie hier in der Sonderauss­tellung in einen kindgerech­ten Kontext gestellt ist“, erläutert Museumslei­ter Ralf Baumeister.

Das Museum ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet

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FOTO: MUSEUM Farbenfroh drapierte Schauplätz­e mit Figuren, Tieren, Häusern und Dorfplätze­n zeigen Szenen aus der Bronzezeit.

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