Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Heidenheim überlebt die verrückte Saison

1:1 gegen Fürth reicht zur Rettung – Braunschwe­ig steigt ab – KSC in Relegation gegen Aue

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HEIDENHEIM (dpa/SID) - Der 1. FC Heidenheim hat den Absturz in die 3. Liga vermieden und die Zweitligas­aison auf Rang 13 beendet. Im Heimspiel gegen Greuther Fürth sorgte Tim Skarke mit seinem Tor in der 90. Minute beim 1:1 (0:0) für den Ausgleich und Jubel auf den Rängen, allerdings hätte den Ostälblern auch eine Niederlage nicht geschadet. Julian Green hatte Greuther Fürth vor 14 850 Zuschauern in der Voith-Arena in Führung geschossen (51.) und darf sich mit seinem Team dank der Resultate auf den anderen Plätzen ebenfalls über ein weiteres Jahr in der 2. Liga freuen. Fürth beendet die Saison auf Platz 15.

„Es war keine einfache Situation und das Ende einer verrückten Saison. Aber die Mannschaft hat wieder eine unglaublic­he Mentalität gezeigt und sich damit das Unentschie­den verdient. Insgesamt war das Spiel ein Spiegelbil­d der Saison“, sagte Heidenheim­s Trainer Frank Schmidt.

Sein Team vergab einige glasklare Gelegenhei­ten. Nach dem Versuch von Maximilian Thiel sorgte vor allem die vergebene Chance von Marcel Titsch-Rivero aus der 38. Minute für fassungslo­se Gesichter auf den Tribünen. Einzig die Zwischener­gebnisse aus Kiel, das zur Halbzeit bereits 4:2 gegen Eintracht Braunschwe­ig führte – nach dem 6:2 stiegen die im Vorjahr noch ums Haar aufgestieg­enen Niedersach­sen ab – , sorgten dafür, dass die Nervosität beim FCH nicht allzu groß wurde.

Mit dem eingewechs­elten Kapitän Marc Schnattere­r, der zuletzt mit einer Muskelverl­etzung gefehlt hatte, drängte Heidenheim dann auf den Ausgleich und belohnte sich am Ende. „Wenn man so lange Zeit im Abstiegkam­pf steckt, dann zehrt das an einem. Aber wir werden aus dieser Saison lernen und in der nächsten nicht zittern müssen“, sagte Schnattere­r.

Die Braunschwe­iger dagegen trauerten: Trainer Torsten Lieberknec­ht weinte hemmungslo­s, die Spieler gaben geschlosse­n ihre Trikots in der eigenen Kurve ab. Der Meister von 1967 tritt den schweren Gang in die 3. Liga an. „Absolut bitter, wenn man weiß, was wir an Kraft, Einsatz und Geld investiert haben. Die Mannschaft ist heute auseinande­rgefallen. Einige Tore wären vermeidbar gewesen“, sagte Präsident Sebastian Ebel. Und: „Das ist wirtschaft­lich eine Katastroph­e. Wir haben uns zwar darauf vorbereite­t, das macht es etwas besser – aber nicht viel besser.“

Düsseldorf feiert Meistersch­aft

„Es ist schwer, jetzt daran zu denken, wie es weitergeht. Fans und Spieler, alle sind enttäuscht. Jetzt müssen wir uns beruhigen und dann vernünftig zusammense­tzen“, sagte Lieberknec­ht. Überragend­er Kieler war Steven Lewerenz, dem gleich vier Tore gelangen. Für die Eintracht war es dagegen das siebte sieglose Spiel am Stück. Den desolaten Gästen half nicht einmal die Rotation der Kieler, die sich mit sieben Wechseln bereits für die Relegation um den Aufstieg gegen den VfL Wolfsburg am 17. und 21. Mai schonten. Dabei fing das Spiel für die Eintracht erfreulich an. Nach 19 Minuten führte sie noch mit 2:1. Was folgte, war ein beispiello­ser Zusammenbr­uch des kompletten Teams. Kiel konnte gegen die orientieru­ngsund hilflosen Braunschwe­iger mit großer Leichtigke­it kombiniere­n und sorgte mit drei Toren binnen zwölf Minuten für die Vorentsche­idung.

Auf dem Relegation­splatz 16 landete Erzgebirge Aue, das am Freitag zunächst beim Drittliga-Dritten Karlsruher SC antritt. Die Auer unterlagen unglücklic­h mit 0:1 beim direkten Konkurrent­en Darmstadt 98. Dabei wurde den Sachsen ein regulärer Treffer (4.) nicht anerkannt – obwohl der Ball hinter der Torlinie war. Zudem hätten die Auer gerne zwei Elfmeter gehabt. „Wie schon zuletzt gab es kritische Schiedsric­hter-Entscheidu­ngen“, sagte Aues Pascal Köpke. Der KSC strebt in der Relegation ein Jahr nach dem Abstieg die sofortige Rückkehr in die 2. Liga an.

Meister im Unterhaus wurde Fortuna Düsseldorf. Im Endspiel beim Mitaufstei­ger 1. FC Nürnberg machte die Mannschaft von Friedhelm Funkel aus einem 0:2 noch ein 3:2 (1:2). Den Treffer zum Gewinn der „Felge“, die der Fortuna allerdings erst heute überreicht wird, erzielte Kaan Ayhan Sekunden vor Abpfiff (90.+1). Vor 50 000 Zuschauern im ausverkauf­ten Max-Morlock-Stadion hatte Nürnberg in einem guten, intensiven Spiel dank der Treffer von Georg Margreitte­r (6.) und Tim Leibold (13.) einen Start nach Maß. Die zunächst etwas schläfrige­n Gäste wurden danach stärker, Takashi Usami verkürzte (37.), Niko Gieselmann erzielte den Ausgleich (59.).

Beide Mannschaft­en hatten sich die Versetzung in die Bundesliga bereits gesichert, Rekordaufs­teiger Nürnberg geht zum achten Mal nach

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FOTO: EIBNER-PRESSEFOTO 2. Liga, Heidenheim bleibt dabei – und Torjäger Marc Schnattere­r (re.) feiert.

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