Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Hauptbrunn­en wird neu gebaut

Wichtige Anlage der Bad Saulgauer Wasservers­orgung muss saniert werden.

- Von Rudi Multer

BAD SAULGAU - Wegen erhebliche­r altersbedi­ngter Schäden muss einer der drei Hauptbrunn­en in der Wasserfass­ung Mannsgrab dringend neu gebaut werden. Geplant ist der Brunnenbau in der Zeit von November 2018 bis Februar 2019. Gebaut wird im Winter, in der Zeit mit relativ niedrigem Wasserverb­rauch. In dieser Zeit wird der wichtige Trinkwasse­rbrunnen nicht zur Verfügung stehen. Der Technische Ausschuss des Gemeindera­ts fasste den Baubeschlu­ss.

Drei Brunnen der Bad Saulgauer Wasserfass­ung Mannsgrab an der Kernstadte­ntlastungs­straße liefern vor allem für die Kernstadt das Trinkwasse­r. Am meisten Wasser fördern dort die beiden Brunnen mit den Nummern „1“und „5“. Zeitweise kommen zwischen 50 bis über 80 Prozent des Trinkwasse­rs aus diesen Anlagen. Im Notfall müssen die beiden Brunnen zudem den jeweils anderen ersetzen können. Aus einem weiteren Brunnen mit der Nummer „2“wird wesentlich weniger Wasser entnommen. Bis zu einem Viertel des täglichen Bedarfs kommt von dort.

Bei einer genehmigte­n Tagesförde­rung von 5400 Kubikmeter am Tag (5,4 Millionen Liter Wasser) werden in diesen Anlagen gigantisch­e Wassermeng­en gewonnen. Dabei dürfen die drei Brunnen nicht alle gleichzeit­ig belastet werden. Von allen drei Brunnen ist aber der Brunnen 1 der ergiebigst­e. Genau diese Anlage wird jetzt erneuert.

„Die Korrosion bedingt die Schwächung des Stahlrohrs. Die Standfesti­gkeit ist erheblich in Frage zu stellen“, betonte der Geologe Henning Jobmann vom Büro Bieske und Partner vor dem Ausschuss. Hinzu kommt, dass der Zugang zum Brunnen über nur einen Schacht nicht mehr den heutigen Sicherheit­svorschrif­ten genügt. „Dieser Brunnen ist dringend sanierungs­bedürftig”, betont auch Johannes Übelhör, der technische Leiter der Stadtwerke Bad Saulgau.

Die Dringlichk­eit der Maßnahme ist einer der Gründe, weshalb auf eine Verlegung des Brunnens verzichtet wurde. Das Trinkwasse­r des Brunnens ist nämlich mit Nitratwert­en nahe dem Grenzwert von 50 Milligramm je Liter stärker als die beiden anderen Brunnen belastet. Deshalb untersucht­e das Büro Bieske und Partner auch die Möglichkei­t der Verlegung in einen weniger belasteten Bereich.

In diesem Fall wäre aber eine Änderung des Wasserschu­tzgebiets notwendig. „18 Jahre hat die Ausweisung des jetzigen Wasserschu­tzgebiets gedauert“, sagt Johannes Übelhör. Eine Sanierung am derzeitige­n Standort geht wesentlich schneller. Inzwischen sind die Erkundungs­bohrungen gemacht worden. Das Büro Bieske und Partner hat eine Entwurfspl­anung erstellt. Geplant ist eine Überbohrun­g des Brunnens. In 22,5 Metern Tiefe soll der Brunnen Wasser gewinnen. Die Anlage wird mit zwei Einstiegen in den Schacht ausgestatt­et. Vertreter von Stadtwerke­n und Ingenieurb­üro gehen von zehn Wochen Bauzeit aus. Für die Sanierung stehen insgesamt 320 000 Euro an Mitteln bereit, die 2018 und 2019 finanziert werden.

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FOTO: LINO MIRGELER, DPA

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