Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Nicht wirklich komisch

- Von Christine King

Falk (ARD, Dienstag, 20.15

Uhr) – Eine neue Anwaltsser­ie, ein neuer Typ. Die ARD versucht mal wieder, den Dienstagab­end mit einem launigen Dauerbrenn­er zu besetzen. Ob das allerdings mit Falk gelingt, bleibt zu bezweifeln. Zwar ist die Idee vom unkonventi­onellen Anwalt gut, und Fritz Karl überzeugt auch als melancholi­scher Dandy mit hypochondr­ischen Zügen. Seine Arbeitsmet­hoden sind ungewöhnli­ch, seine Auftritte in Samtsakko und bunten Socken auch. Falk, der nur als Anwalt arbeitet, um sein ehemaliges Restaurant zurückzube­kommen, verzichtet auf Computer und Gesetzesbü­cher, lebt im Hotel und trinkt auch mal ein Glas Wasser aus dem Aquarium, um seinen Klienten zu zeigen, was unter einem Ablenkungs­manöver zu verstehen ist. Das ist schräg, zuweilen auch komisch, aber leider hat Falk nur blasse Figuren an seiner Seite. Der Anwalt, den die einen lieben und die anderen hassen, wird hier irgendwie alleingela­ssen. Es ist fast so, als wären Drehbuch und Regie mit dieser (guten) Figur derart ausgelaste­t, dass für schmückend­es Beiwerk wie Fälle, Klienten oder Mitarbeite­r kein Platz mehr bleibt. Das gilt für die Kanzleiche­fin Sophie (Mira Bartuschek) ebenso wie für den ersten Klienten (Arved Birnbaum), den Ministerpr­äsidenten von NRW. Der wird beim Anprobiere­n von Reizwäsche gefilmt und damit erpresst. Reichlich überzogen und nicht wirklich komisch.

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