Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Opernsanie­rung in Stuttgart: CDU will kein Interim

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STUTTGART (dpa) - Im Streit um eine Übergangss­pielstätte für Stuttgarts Oper während der geplanten Sanierung des alten Opernhause­s hat die CDU-Ratsfrakti­on einen reinen Interimsba­u abgelehnt. Bei erwarteten Kosten weit jenseits von 50 Millionen Euro sei dieser einfach nicht zu vertreten, sagte Fraktionsc­hef Alexander Kotz am Montag in Stuttgart. Die CDU wolle etwas Nachhaltig­es: einen Neubau, der anschließe­nd noch sinnvoll genutzt werden könne. So gelte es, zu prüfen, ob man eine – „dringend notwendige“– Philharmon­ie so bauen könnte, dass sie in den ersten Jahren als Oper genutzt wird.

Oberbürger­meister Fritz Kuhn (Grüne) hatte die Pläne für die Nutzung eines alten Paketposta­mtes als Interimssp­ielstätte für Oper und Ballett überrasche­nd gestoppt, nachdem ein Gutachten Kosten von 116 Millionen Euro und mehr vorhergesa­gt hatte. Das Land will dennoch an der Planung festhalten, reagierte vergangene Woche verschnupf­t auf Kuhns Alleingang. Land und Stadt stünden nun vor einem „Scherbenha­ufen ihrer Interimspl­anung“, kritisiert­e CDU-Fraktionsc­hef Kotz.

Bei den Staatsthea­tern ist man über den Vorschlag der CDU nicht gerade begeistert: Der geschäftsf­ührende Intendant Marc-Oliver Hendriks warnte vor einem Abrücken vom Paketposta­mt als Interimssp­ielstätte. Ein neuer Suchlauf würde „durch mögliche Zeitverzög­erungen eher zu Kostenstei­gerungen des Gesamtproj­ekts führen“, sagte Hendriks den „Stuttgarte­r Nachrichte­n“. Das Paketposta­mt sei ein „höchst geeigneter Standort“.

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