Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Und weg war der Maischerz
„Da hatten wir einmal so einen richtig durchdachten und originellen Maischerz in Mengen und dann wird er gleich am nächsten Tag vom Bauhof entfernt“, sagte Stadtrat Emil Magino am Dienstagabend in der Gemeinderatssitzung. Gemeint war das Schild, das für „Bauplätze mit direktem Wasserzugang“warb, für die Familien, deren Kinder ein Seepferdchen nachweisen können, bevorzugt behandelt werden – eine Anspielung auf die im Hochwasserbereich liegenden, derzeit noch nicht bebaubaren Flächen in Ennetach und die Entscheidung des Gemeinderats, Bauplätze nach bestimmten Kriterien zu vergeben. „Mich würde jetzt interessieren, wer den Abbau in Auftrag gegeben hat und warum das so schnell sein musste“, so Magino. Ihm sei zu Ohren gekommen, die Stadt halte ein solches Schild für rufschädigend und er sei schon von vielen Leuten angesprochen worden. „Von der Verwaltungsspitze ist da ganz sicher keine Anweisung gekommen“, versicherte Bürgermeister Stefan Bubeck in der Sitzung. Gleich am Mittwoch machte er sich im Rathaus schlau und konnte dann dem Fuhrmännle verraten, dass die Mitarbeiter des Bauhofs in Absprache mit dem Ordnungsamt nach bestimmten Tagen wie Silvester oder eben dem 1. Mai nach größeren Verunreinigungen oder Gefahrenquellen für die Bevölkerung schauen und diese im Zweifel entfernen. „So ist das auch mit dem Schild passiert“, so Bubeck. „Das gehörte da nicht hin und wurde deshalb entfernt, ohne dass groß Rücksprache gehalten wurde.“Das eigenständige Handeln der Bauhofmitarbeiter sei in solchen Fällen von der Verwaltung gewünscht, habe aber diesmal dazu geführt, dass der Scherz eben nur einen Tag zu sehen war. (jek)