Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Zuschüsse an die Eigenbetri­ebe schmälern die Budgets

Unveränder­te Investitio­nen in Wald – Mehr Gewerbeste­uer erhöht Rücklagenp­olster

- Von Anthia Schmitt

WALD - Mit „Einsparung­en, quer durch alle Einzelposi­tionen“ist es Kämmerer Joachim Grüner gelungen, die Fehlbeträg­e bei den Eigenbetri­eben Wasservers­orgung und Abwasserbe­seitigung in den aktuellen Haushalt der Gemeinde Wald aufzunehme­n. In der Gemeindera­tssitzung am Dienstag haben die Räte einstimmig das überarbeit­ete Zahlenwerk genehmigt. „Wir haben überall was am Budget verringert, beim Straßenbau, bei den Kindergärt­en, bei den Schulen, einfach überall“, erklärte Grüner dem Gremium.

Zur Erinnerung: Insgesamt 300 000 Euro, so der Kämmerer in der Gemeindera­tssitzung am 8. Mai, fehlten in den Kassen der Eigenbetri­ebe in den Jahren 2016 und 2017 (SZ berichtete). Verlustvor­träge, die mit den Jahren nicht geringer werden und die die Kommunalau­fsicht so nicht hinnehmen wollte. Zur Wahl standen in der damaligen Sitzung eine satte Erhöhung der Wasser- und Abwasserge­bühren um 62 Cent für Wasser und 2,50 Euro für Abwasser oder der Ausgleich der Verluste durch die Allgemeinh­eit. Der Gemeindera­t entschied sich damals für eine Halb- und Halblösung.

Die Gebühren für Wasser und Abwasser werden zum 1. Juli diesen Jahres um 31 Cent beziehungs­weise 1,25 Euro erhöht. Der Rest wird in den kommenden drei Jahren aus der Gemeindeka­sse finanziert. Grüner musste den gesamten Haushalt 2018 neu aufstellen und zusätzlich­e Ausgaben in Höhe von 21 000 Euro für den Eigenbetri­eb Wasser sowie 64 000 Euro für den Eigenbetri­eb Abwasser in den Haushaltsp­lan einarbeite­n. Heraus kamen Einnahmen und Ausgaben in Höhe von knapp 9,83 Millionen Euro anstelle der bisherigen 9,94 Millionen Euro. Reduziert wird der Vermögensh­aushalt, der bei einer Zuführungs­rate von 493 700 Euro von 3,67 Millionen Euro auf 3,55 Millionen sinkt.

Kreditaufn­ahme sinkt

Bei den Investitio­nen gibt es trotzdem kaum Änderungen. Lediglich die geplanten Ausgaben für die Erschließu­ng des Baugebiets „Hürsten“, bei dem sich sowieso der Grundstück­serwerb verzögert, wurden um 85 000 Euro auf 200 000 Euro reduziert. Geringer als ursprüngli­ch geplant ist die Kreditaufn­ahme, die von 995 000 Euro auf 535 500 Euro sinkt. Der Grund: Die Gewerbeste­uereinnahm­en fielen in 2017 mit 950 000 Euro statt der erwarteten 650 000 Euro deutlich höher aus, sodass die Rücklagen stiegen und eine Rücklagene­ntnahme von 1,28 Millionen Euro möglich ist.

Für die Jahre 2019 bis 2021 kündigte Grüner weitere Einsparung­en zugunsten der Zuschüsse für die beiden Eigenbetri­ebe an: In 2019 müssen 171 900 Euro ausgeglich­en werden, in 2020 sind es 178 300 Euro und in 2021 weitere 181 500 Euro.

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