Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
„Kein Thema für die Polizei“
RAVENSBURG (hzn) - Die Polizei hat am Donnerstag und Freitag vor den Pfingstferien mehrere Eltern in Memmingen am Flughafen dabei erwischt, wie sie ihre Kinder die Schule schwänzen ließen, um früher in den Urlaub zu fliegen. Die Folgen für die Eltern waren eine Anzeige und Bußgeld. Hannah-Zoe Neubauer hat Ravensburger gefragt, was sie davon halten und ob die Strafe gerechtfertigt ist.
Albrecht Krauss, Ehrenvorsitzender der Rutenfestkommission,
84 Jahre: „Mir ist das auch schon passiert. Ich finde, das Thema geht eigentlich die Polizei nichts an, nur den Schulleiter.“
Ingrid Crause,
66 Jahre: „Ich finde, dass ein einzelner Tag in Ordnung sein kann. Wir haben das mit unseren Kindern auch schon mal gemacht, weil wir so gebucht hatten. Es ist nicht richtig, dass die Polizei so vorgeht, man sollte stattdessen die Eltern verwarnen und über die Folgen aufklären.“
Christoph Siegle: „Ich bin selber Lehrer und ich halte nichts vom Schwänzen. Es liegt am Rektor, ob die Schüler eine Genehmigung bekommen. In dem Fall ist es in Ordnung zu fehlen, ohne Genehmigung ist es nicht okay. Ich kann ja auch nicht einfach früher in den Urlaub fahren. Ich finde die Reaktion der Polizei nachvollziehbar.“
Conny Knapp,
37 Jahre: „Ich kann beide Seiten verstehen. Es ist schon ein enormer Preisunterschied, wann man fliegt. An der Schule meiner Kinder gibt es auch Bußgelder fürs Schwänzen, und das finde ich gut, sonst würde das jeder machen.“
Ralph Buchwald: „Ich denke, dass man gut mit der Schule kommunizieren kann und dass die Ferien lang genug sind. Man kann sich über die Art und Weise streiten, aber es gibt andere Möglichkeiten, als die Kinder so zu erschrecken und Eltern wie Verbrecher zu behandeln. Die Polizei hat andere Aufgaben, die Schule muss sehen, wie sie damit umgeht und welche Folgen das hat.“
Gisela Kleemann,
90 Jahre: „Ich finde, das geht nicht, ich finde es richtig, wie die Polizei da vorgeht. Ich hatte die gleichen Schwierigkeiten, aber man muss einfach anders planen. Ich bin dafür, dass es Konsequenzen gibt.“