Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Zeitplan für Dieselupdates wackelt
BERLIN (dpa) - Im Kampf gegen zu schmutzige Luft in deutschen Städten wackelt der Zeitplan für die Umrüstung älterer Diesel mit besserer Abgas-Software. Der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Bernhard Mattes, sagte der „Passauer Neuen Presse“: „Der Großteil der Fahrzeuge bekommt die Updates bis Ende des Jahres, der Rest folgt im kommenden Jahr.“
Beim Dieselgipfel hatten die deutschen Autobauer im Sommer 2017 neue Software für diese Gesamtzahl an Wagen „bis zum Jahresende 2018“zugesichert – auf Basis der Freigabe durch das KraftfahrtBundesamt (KBA) und der erreichbaren Fahrzeuge. Darunter sind 2,5 Millionen Wagen von VW, aus denen ohnehin eine illegale Abgas-Software entfernt werden muss. Die Updates sind ein wichtiger Baustein, um die Luftbelastung mit Stickoxiden (NOx) zu reduzieren. Der genaue Fortgang ist aber seit Monaten unklar. Inzwischen sollen rund 2,7 Millionen Fahrzeuge neue SoftwareVersionen bekommen haben.
Der VDA machte keine näheren Angaben dazu, wie groß der „Großteil“der bis zum Jahresende umrüstbaren Fahrzeuge sein dürfte. Ein Sprecher verwies auf Engpässe bei der Verfügbarkeit von Rollenprüfständen, was auch mit neuen EURegeln bei der Abgasmessung zusammenhänge. Solche Prüfstände sind nötig, um Verbrauchswerte zu messen.
Scheuer machte deutlich, dass der Zeitplan bis Jahresende eingehalten werden müsse: „Ich verlange von den Herstellern klipp und klar: Sie müssen bis 1. September die Software-Entwicklung für die Updates abgeschlossen haben
Ob neue Software ausreicht, um Grenzwerte einzuhalten und Fahrverbote in Städten zu verhindern, ist umstritten. In der Bundesregierung dringt Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) deswegen auf Umbauten an Motoren älterer Diesel. Scheuer und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) argumentieren gegen Hardware-Nachrüstungen. Die Branche lehnt sie ab.