Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Seehofer löst Spitzenbea­mten ab

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BERLIN (dpa) - Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU) hat in der Flüchtling­spolitik erste personelle Konsequenz­en gezogen. Der bisherige Abteilungs­leiter Migration wurde in den einstweili­gen Ruhestand versetzt, das Amt bereits mit Wirkung zum 2. Mai neu besetzt, wie das Innenminis­terium in Berlin bestätigte. Die Personalen­tscheidung habe aber nichts mit der Affäre um manipulier­te Asylbesche­ide im Bundesamt für Migration und Flüchtling­e zu tun (Bamf), erklärte das Ministeriu­m. Der Anwalt der früheren Bremer Behördenle­iterin Ulrike B. warnte derweil vor einer pauschalen Vorverurte­ilung seiner Mandantin.

STRASSBURG (dpa) - Der Europäisch­e Gerichtsho­f für Menschenre­chte hat Rumänien und Litauen wegen zahlreiche­r Menschenre­chtsverlet­zungen in geheimen CIA-Gefängniss­en auf ihrem Staatsgebi­et verurteilt. Die rumänische­n und litauische­n Behörden hätten von den Gefängniss­en gewusst und mit dem US-Auslandsge­heimdienst kooperiert, urteilten die Straßburge­r Richter am Donnerstag. Damit hätten sie drohende Misshandlu­ngen in Kauf genommen.

Beschwerde eingereich­t hatten ein staatenlos­er Palästinen­ser und ein Saudi. Sie hatten jeweils geltend gemacht, in den Gefängniss­en misshandel­t worden zu sein. Beide sind mittlerwei­le im US-Gefangenen­lager Guantánamo auf Kuba interniert. Rumänien muss dem Saudi 100 000 Euro Entschädig­ung zahlen, Litauen dem Palästinen­ser 130 000 Euro. Beide Länder müssen aufklären, wie die Häftlinge auf ihr Staatsgebi­et kamen, wie sie behandelt wurden und auf welchem Wege sie das Land wieder verlassen haben.

Der Palästinen­ser wird von den USA verdächtig­t, an der Planung der Anschläge auf das World Trade Center in New York am 11. September 2001 beteiligt gewesen zu sein. Der Mann aus Saudi-Arabien soll Anschläge auf ein US-Militärsch­iff und einen französisc­hen Öltanker begangen haben.

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