Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Erneute Wende in Italien
Bündnispartner in Rom einigen sich doch auf Regierung
ROM (dpa) - Der Jurist Giuseppe Conte hat in Italien erneut den Auftrag für eine Regierungsbildung erhalten. Conte nahm das Mandat von Staatspräsident Sergio Mattarella am Donnerstagabend an. Heute Nachmittag soll er mit den Ministern vereidigt werden. Zuvor hatten sich die populistische Fünf-Sterne-Bewegung und die rechte Lega im zweiten Anlauf doch noch auf eine Zusammenarbeit geeinigt. Der Finanzexperte Carlo Cottarelli, der eigentlich eine Übergangsregierung anführen sollte, gab sein Mandat zurück.
Berichten zufolge soll im Kabinett nach wie vor der EU-Kritiker Paolo Savona eine Rolle spielen. Mattarella wollte den Ökonom beim ersten Versuch der Regierungsbildung nicht als Finanzminister akzeptieren, weshalb die Einigung zwischen Lega und Sternen am Sonntag geplatzt war. Savona könnte nun für europäische Angelegenheiten zuständig werden.
NEW YORK (dpa) - Die Deutsche Bank ist mit ihrem US-Geschäft laut Medienberichten tiefer in die Bredouille geraten. Die US-Einlagensicherung FDIC habe das Geldhaus im ersten Quartal auf eine Liste von „Problembanken“gesetzt, schrieb die „Financial Times“am Donnerstag unter Berufung auf eingeweihte Kreise. Die Deutsche Bank erklärte in einem Statement, als Konzern „sehr gut kapitalisiert“zu sein und über „erhebliche Liquiditätsreserven“zu verfügen. Anleger reagierten dennoch beunruhigt, die Aktie fiel zeitweise um rund fünf Prozent. Dem Finanzblatt zufolge hatte die US-Notenbank das Institut bereits vor rund einem Jahr auf eine der untersten Kategorien ihrer internen Bewertungsskala abgestuft und ihm den Status „in Schwierigkeiten“gegeben.