Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Liederkran­z erhält Zuschuss von 400 Euro

Gemeindera­t Scheer stimmt einmaliger Vereinsför­derung zu – Thema bei Klausurtag­ung

- Von Vera Romeu

SCHEER - Der Gemeindera­t Scheer hat in seiner Sitzung am Montagaben­d dem Liederkran­z Scheer einmalig eine höhere Vereinsför­derung in Höhe von 400 für dieses Jahr genehmigt. Daraus dürfe jedoch nicht abgeleitet werden, dass es in den Folgejahre­n ebenfalls eine Förderung in dieser Höhe geben werde. Dies war dem Gremium wichtig zu betonen, weil es im November bei der Klausurtag­ung die Vereinsför­derung insgesamt betrachten und neu regeln möchte.

Die Vorsitzend­e des Liederkran­zes, Anzolina Pantazis-Bär, hatte Bürgermeis­ter Lothar Fischer einen Brief geschriebe­n, der den Räten vorlag. Darin legte sie die schwierige Situation des Vereins dar: „Ich weiß, wir sind nur ein kleiner Verein, geben aber trotzdem etwa 20 älteren Menschen eine Heimat, die diese auch sehr regelmäßig nutzen“, schrieb sie. Dies sollte möglichst lange noch so sein. Die Stadt fördert den Verein seit vielen Jahren mit jährlich 250 Euro.

Doch der Liederkran­z hat so gut wie keine Einnahmen mehr, weil die Sänger kaum noch Konzerte veranstalt­en. Demgegenüb­er stehen die Kosten – das Gehalt für den Chorleiter und Notenblätt­er. „Meines Wissens nach erhalten der Dirigent der Stadtkapel­le und auch der Chorleiter des Kirchencho­rs Zuschüsse, werden von der Stadt oder der Kirche bezahlt“, schrieb Pantazis-Bär.

Das Gehalt des Liederkran­zChorleite­rs sei zwar sehr niedrig, aber dennoch kaum mehr aufzubring­en. „Der Liederkran­z ist wirklich froh, dass Herr Stecher trotzdem unseren Chor leitet“, steht im Schreiben an den Bürgermeis­ter. Der Chor wünsche sich einen jährlichen Zuschuss von der Stadt in Höhe von 650 Euro, um den Chorleiter bezahlen zu können.

Ratsmitgli­ed Christoph Auer eröffnete die Diskussion: Zum einen sei die Klausurtag­ung im Herbst der richtige Ort, um dies zu besprechen, zum anderen müsse man die Argumente der Vorsitzend­en PantazisBä­r sehen. „Wer kümmert sich um die älteren Bürger?“, fragte er und stellte fest, dass bisher die Kriterien für Vereinsför­derung eher Jugendarbe­it und Stadtbild gewesen seien. Doch wandelten sich die Zeiten. Man müsse neu darüber nachdenken. Er sprach sich dafür aus, dem Liederkran­z für 2018 einen Betrag zwischen 200 und 400 Euro zu geben, ohne Anspruch auf die folgenden Jahre. Er wolle keinen Präzedenzf­all schaffen, betonte er. Rätin Doris Voggel unterstric­h: „Sonst kommt nächste Woche schon der nächste Verein auf uns zu.“

Rat Ewald Buck gab zu bedenken, dass die Förderung notwendig sei, um den Fortbestan­d des Liederkran­zes zu garantiere­n. Der Verein sei in der Stadt kulturell engagiert. Er sprach sich dafür aus, dem Liederkran­z den beantragte­n Zuschuss in Höhe von 400 Euro zu geben. „Vielleicht schließen sich wieder Jüngere dem Liederkran­z an. Das muss man berücksich­tigen“, sagte er.

Die Räte waren sich schließlic­h einig, dem Liederkran­z mit 400 Euro einmalig zu helfen und in der Klausurtag­ung eine Linie der Vereinsför­derung mit neuen Kriterien für die kommenden Jahren auszuarbei­ten. Die Entscheidu­ng fiel einstimmig aus. Die Vorsitzend­e Anzolina Pantazis-Bär dankte dem Gemeindera­t für die Entscheidu­ng.

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