Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Moosheim im Zeichen der Blasmusik
Mit einem fünftägigen Fest begeht der Musikverein sein 110-jähriges Bestehen.
MOOSHEIM - Der Musikverein Moosheim-Tissen hat beim Sommerfest sogar mit dem Wetter Glück gehabt: Fünf Festtage, fünf Tage gutes Wetter. Das wirkte sich natürlich positiv auf die Besucherzahlen aus. Höhepunkte waren der Auftritt von Vlado Kumpan und seiner Truppe sowie der Sternmarsch mit neun Kapellen. „Blasmusik vereint“lautete schließlich das Festmotto.
Wer am Donnerstagabend ins Festzelt an den Nonnenbach kam, der erlebte Blasmusik der Extraklasse. Vorsitzender Andreas Fluhr und sein Vorstandsteam hatten die tschechische Spitzenband „Vlado Kumpan und seine Musikanten“eingeladen. Die Profiformation, die hauptsächlich in der böhmisch-mährischen Musik zu Hause ist, spielte selbst in den höchsten Tonlagen wunderbar klar. Ein besonderer Könner ist Vlado Kumpan auf der Trompete. „Auf jeden Fall war das ein absoluter Spitzenauftritt dieser Musiker“, zog Vorsitzender Andreas Fluhr nach dem Konzert ein begeistertes Resümee. Gemächlicher ging es am Freitag beim Sommernachtstanz im Festzelt zu. „Double 4 Time“hatte mit Hits der 70er- und 80erJahre zum Tanz gebeten. „Es hätten noch ein paar mehr Gäste sein können, aber gegenüber dem letzten Jahr auf jeden Fall eine positive Entwicklung“, so Vorsitzender Fluhr.
Publikum singt Nationalhymne
Der Samstag stand ganz im Zeichen des 110-jährigen Bestehen des Musikvereins Moosheim-Tissen. Dazu hatte der Verein neun befreundete Kapellen aus der Umgebung eingeladen. Sie strömten spielend beim Sternmarsch aus allen Ecken, um sich in der Dorfmitte aufzustellen und gemeinsam zu musizieren. Ob „Highland Cathedrale“, „Wir Musikanten“oder auch die Nationalhymne – die vielen Besucher genossen das klingende Spiel der vielen Musiker. „Schön, dass ihr zu uns nach Moosheim gekommen seid“, sagte er zur Begrüßung der Kapellen in ihren schmucken Uniformen.
Die Dirigentin des gastgebenden Musikvereins Moosheim-Tissen, Christine Wetzel, sowie Helmuth Barth, Vorsitzender im Bezirk II des Blasmusikverbandes Kreis Sigmaringen, wechselten sich in der Stabführung ab. Bei der Nationalhymne stimmten die Zuhörer des großen Geburtstagsständchens, begleitet von der Musik der Kapellen, ein und sangen mit. Ein weiteres blasmusiktypisches Spektakel war der Fahneneinmarsch ins Festzelt. Dort wurden die Abordnungen von ihren Musikerinnen und Musiker und vor allem vom Publikum mit großem Beifall empfangen. Erstmals zu Gast war die Musikkapelle Wombrechts aus dem Allgäu. Die Einladung an die Allgäuer war ein weiterer Glücksgriff der Verantwortlichen. Sie verstanden es, das Publikum toll zu unterhalten.
Am Sonntagmorgen hieß Pfarrer Prof. Dr. Wilfried Eisele die Besucher zur Feier der heiligen Messe im Zelt willkommen. Die „Singenden Männer“unter der Leitung von Michael Schenk gestalteten den Gottesdienst mit. Pfarrer Eisele gab in seiner Festansprache Denkanstöße zum Sinn des Sonntags. Dieser sei als Unterbrechung gedacht, was für uns Menschen unabdingbar sei, „sonst wären wir Maschinen“. Weltweit habe sich der Sonntag etabliert, unabhängig von jeglicher Konfession. Einfach einmal in der Woche zur Ruhe kommen gelte nach wie vor. Dabei, so Eisele, „müssen wir ruhen, zu uns selbst und zu Gott finden“. Also einen Tag für sich, die Familie und für Gott nehmen.
Als Tag der Blasmusik hatte der Musikverein Moosheim-Tissen den gestrigen Sonntag ausgegeben. Dem wurde man voll gerecht und den Anfang machte beim Frühschoppen der Musikverein Steinhausen/Rottum. Für den gastgebenden Verein gab es eine angenehme Überraschung. Ortsvorsteher Peter Widmann konnte dem Vorsitzenden des Musikvereins Moosheim-Tissen, Andreas Fluhr, namens der beiden Ortsverwaltungen Moosheim und Großtissen ein „Geburtstagsgeschenk“überreichen.
Oldtimer-Schau
Vor dem Zelt hatte sich dann eine ganze Armada von Oldtimern aufgereiht. Ob Heinkel-Roller, Unimog, Deutz, Fahr, Bautz, Fendt oder wie sie alle heißen, Relikte aus vergangener bäuerlicher Zeit, die natürlich das Interesse der Festbesucher weckten. Musikalisch ging es am Nachmittag nahtlos weiter mit dem Musikverein Dieterskirch und den Abschluss bildete dann der Musikverein aus Offingen.