Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
440 Jugendliche erleben Abenteuer im Zeltlager
26 Jugendfeuerwehren schlagen ihre Zelte in Ennetach auf – Lagerfeuer, Spiele und Olympiade
ENNETACH – Die 29 Gruppen der Jugendfeuerwehren im Landkreis haben erlebnisreiche Tage in Mengen auf dem Zeltplatz der Ennetacher Nudelfirma Gaggli verbracht. Die gesamte Organisation und Verantwortung lief bei Jugendfeuerwehrwart Jörg Heinzelmann und seine Stellvertreter Bernd Ültzhöfer und Timo Mohr zusammen.
Ausgeklügelte Arbeitspläne, umfangreiche Lagerpläne, viele Absprachen und Einsätze der Helfer aus der Feuerwehr, dem Stadtrat und Familien während der fünf Tage haben das Zeltlager der Kreisjugendfeuerwehr zu einem großen Erfolg gemacht. Die Tage werden für rund 440 junge Leute unvergesslich sein. Festgehalten sind diese Tage in Bild und Text in einer eigenen Zeltplatz-Zeitung der Schwäbischen Zeitung, die täglich als Extra-Blatt erschien.
Die Teilnehmer hatten die Wahl zwischen sehr vielen Angeboten. Freitag war der Workshop-Tag, mit 25 Angeboten von den unterschiedlichsten Partnern: Klettern und Absturzsicherung, Floßbau und Fahrt auf der Ablach, Schnuppertauchen im Freibad, Spurensichern bei der Polizei, Aquazumba mit Trainerin Andrea Wetzel, Bau einer Seilbahn auf dem Missionsberg, Errichtung eines Turms auf dem Zeltlager, Squash- und Tennisspielen, Besuch der Tresore in der Volksbank und vieles mehr.
Lager-Olympiade ist das Highlight
Zwischendurch ging es ins Freibad: Die Stadtwerke haben dem Feuerwehrnachwuchs freien Eintritt geschenkt. Bei sommerlichen Temperaturen nahmen die Gruppen dieses Angebot begeistert an. Mit der Schwimmbad-Aufsicht war im Vorfeld vereinbart worden, dass die Freiwillige Feuerwehr Mengen die Aufsicht unterstützen würde, falls sehr viele zur gleichen Zeit zum Baden kämen, berichtet Jörg Heinzelmann.
Das Highlight der Tage war die Lager-Olympiade am Samstag. Auf einer Strecke von 14 Kilometern waren Stationen aufgebaut, an denen die Jugendlichen in verschiedenen Disziplinen ihr Wissen und Können unter Beweis stellten. Für gute Leistung gab es Punkte. Gewonnen haben die Gruppen aus Hettingen, Einhart und Gammertingen. Früh am Morgen waren die Gruppen vom Zeltplatz gestartet. Sie hatten Pläne in der Hand, um sich zwischen Mengen, Rulfingen, Zielfingen und zurück nach Ennetach zu orientieren. Die Wege führten durch den schattigen Wald und weite Wiesen, auf den Höhen über die Stadt, sodass es immer neue Ausblicke zu genießen gab. Für unterwegs hatte jeder ein Vesper mitbekommen. An allen Stationen gab es Tanks mit Trinkwasser und Eistee. Die Feuerwehrleute waren zwischen den Stationen unterwegs, um Nachschub zu bringen, die Helfer an den Stationen mit Pizzen zu versorgen und um Jugendliche, die sich unwohl fühlten, zu unterstützen.
Station Südsee war beliebt
Die Herausforderungen waren vielfältig. Die beliebteste Station war an der Südsee, wo die Gruppen ein sechsköpfiges Team bilden mussten, um mit dem Schlauchboot zu einer Boje hin und zurück zu paddeln. Mit einem Motorboot umkreiste die Feuerwehr das Boot und überraschte die Insassen mit hohen Wellen. Da gab es viel zum Lachen.
Die Wasserspindel auf dem Schulhof war ebenfalls eine willkommene Attraktion: Kübel um Kübel wurde Wasser über die Luft getragen und in die Wanne geschüttet. Alle mussten sich gut zusammenarbeiten. In Rulfingen hatten die Teilnehmer die Aufgabe, ein Rad zu wechseln. Die Zeit wurde gestoppt. Auf dem Grillplatz galt es, ein Kilo Holz von einem Birkenstamm abzusägen. Die Gruppenmitglieder handelten untereinander aus, wie viel das sein könnte und trennten das Stück mit einer Handsäge ab. Es wurde gewogen. Vom Turm auf dem Missionsberg aus schätzten die Gruppen die Entfernung zum Gaggli-Turm. Nach dem langen Parcours kamen die jungen Leute zurück ins Bürgerhaus, wo das Mittagessen auf sie wartete. Am Abend war dann Disco bis um Mitternacht. Jetzt war Tanzen und Feiern angesagt.
Am Sonntagmorgen gab es einen Gottesdienst im Feldlager. Gemeindereferentin Claudia Roeder, Klara Schlieske und ein Team von Mitgliedern der Jugendfeuerwehr hatten den Gottesdienst vorbereitet. Die Instrumentalgruppe gestaltete feierlich mit. Nach dem Gottesdienst gab es tosenden Applaus für die Organisatoren des Zeltlagers. „Es war anstrengend, aber es ist alles super gelaufen. Alle sind zu ihren Einsätzen gekommen, alle haben mitgeholfen“, sagte Jörg Heinzelmann am Sonntagnachmittag.
Auch Küchenchef Stefan Widmann und sein Team haben Großes geleistet: 7000 Essen hat die Küche ausgegeben, für allein zwei Mahlzeiten mussten die Helfer 160 Kilo Nudeln kochen. Die Jugendlichen aßen 5000 Wecken und tranken 6000 Liter an Getränken. Abends wurden zusätzlich an den Imbissständen beim Zeltlager 70 Kilogramm Pommes und 60 Kilogramm Chicken-Nuggets frittiert und Toni d’Angelo hat 350 Pizzen geliefert.