Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Das Herz des Erlösers

- Von Norbert Höfer, Priester, Ostrach

Das Herz des Erlösers steht offen für alle, dass sie freudig schöpfen aus den Quellen des Heils. So lautet ein Text der heiligen Messe des Festes „Heiligstes Herz Jesu“, das wir gestern feiern durften, und auch in dieser Woche konnte man in den Medien hören und lesen, dass die sexuelle Gewalt an Kindern zunimmt.

Was läuft da bei uns falsch? Wenn die Menschen den Urknall als ein Bild der Welterscha­ffung ansehen, so ist doch die Sexualität die Teilhabe des Menschen an der göttlichen Schöpfungs­kraft und die Lust das göttliche Geschenk, um die Trägheit des Menschen bei der Fortpflanz­ungsarbeit zu überwinden umso mehr ein mächtiger Knaller! Wir sehen auch im Garten wie die Pflanzen sich durch die Erde bohren, das ist die pure Lebenskraf­t Gottes. Weil diese Kräfte Gottes unwahrsche­inlich mächtig sind, hat Gott uns Empfehlung­en gegeben, wie wir mit diesen Kräften vorsichtig und verantwort­lich umzugehen haben. Da der Mensch sich jedoch leider nicht an diese Empfehlung­en gehalten hat, hat er sich selbst und auch andere zutiefst verletzt. Da fängt für mich die Realität des Herzen Jesu an.

Wenn ein Opfer sexueller Gewalt sich zur Quelle des Herzens auf- macht, erfährt er/sie Heil und er/sie wird dann nicht zum Täter, diese Erfahrunge­n durfte ich machen.

Meiner Ansicht nach nimmt die sexuelle Gewalt an Kindern, aber auch an Erwachsene­n zu, weil es immer mehr Verletzte gibt, die sich nicht zum Herzen Jesu hin bewegen und sich nicht haben heilen lassen.

Die ganze Menschheit muss deshalb umkehren und sich darüber bewusst werden, dass göttliche Geschenke, die nicht gemäß seinen Empfehlung­en gelebt werden, nicht zur Größe des Menschen beitragen, sondern zu seinem Unheil. Ich wünsche Ihnen allen, wenn Sie derartig Schlimmes durchgemac­ht haben, dass Sie Ihren Weg zum Herzen Jesu finden.

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Das Sonntagslä­uten

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