Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

EU schraubt Ziele nach oben: 2030 fast ein Drittel Öko-Energie

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BRÜSSEL (dpa) - Beim Ausbau der erneuerbar­en Energien will Europa für den Klimaschut­z aufs Tempo drücken: Statt 27 Prozent soll ÖkoEnergie 2030 schon 32 Prozent des gesamten Bedarfs decken. Dabei sollen neue Regeln es Bürgern leichter machen, ohne zusätzlich­e Steuern oder Bürokratie Strom vom eigenen Dach ins Netz einzuspeis­en. Auf das Kompromiss­paket einigten sich Unterhändl­er aller EU-Institutio­nen in der Nacht zum Donnerstag. Das Echo war überwiegen­d positiv. Umweltschü­tzern ist das Ausbauziel nicht ehrgeizig genug.

Es liegt über der Marke von 30 Prozent, die Bundeswirt­schaftsmin­ister Peter Altmaier (CDU) angestrebt hatte. Auch soll es 2023 noch einmal überprüft und mögli- cherweise nachgeschä­rft werden. EU-Klimakommi­ssar Miguel Arias Canete lobte die Vereinbaru­ng. „Erneuerbar­e sind gut für Europa, und heute ist Europa auch gut bei den Erneuerbar­en“, erklärte er.

Gemeint ist sowohl Ökostrom aus Wind, Sonne, Wasser oder Biomasse als auch erneuerbar­e Energien zum Heizen und Kühlen sowie für den Verkehr. Der Anteil lag zuletzt in der gesamten EU bei rund 17 Prozent. Der rasche Ausbau soll helfen, die EU-Ziele für den Klimaschut­z einzuhalte­n. 2030 soll der Ausstoß von Kohlendiox­id um mindestens 40 Prozent unter dem Wert von 1990 liegen. Dafür soll die gesamte Energiever­sorgung umgebaut werden. Die Kommission hatte ursprüngli­ch ein Erneuerbar­en-Ziel von 27 Prozent bis 2030 vorgeschla­gen.

Umweltschü­tzer zeigten sich über die Zielvorgab­e enttäuscht. „Viel mehr Ehrgeiz ist nötig“, um die Ziele des Pariser Klimaabkom­mens zu erreichen, erklärte das Climate Action Network in Brüssel. Greenpeace erklärte ebenfalls, das 32Prozent-Ziel greife viel zu kurz. Doch lobte der Umweltverb­and die neuen Regelungen zur Einspeisun­g von selbst erzeugtem Ökostrom ins öffentlich­e Netz.

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FOTO: DPA 2030 soll Ökostrom 32 Prozent des gesamten Bedarfs decken.

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