Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Goethe-Medaillen für Kolumbien, Schweiz und Ungarn
BERLIN (epd) - Mit der Goethe-Medaille werden in diesem Jahr die kolumbianischen Theatermacher Heidi und Rolf Abderhalden vom Kollektiv Mapa Teatro, die schweizerisch-brasilianische Fotografin und Menschenrechtlerin Claudia Andujar und der ungarische Komponist und Dirigent Péter Eötvös ausgezeichnet. Die Verleihung stehe 2018 unter dem Motto „Leben nach der Katastrophe“, teilte das Goethe-Institut am Donnerstag in Berlin mit.
Mit den diesjährigen Preisträgern würden vier Persönlichkeiten geehrt, die beispielhaft für einen heilenden Umgang mit Brüchen und existenzbedrohenden Zäsuren im Leben stünden.
Die Stücke des Theaterkollektivs Mapa Teatro um die Geschwister Heidi und Rolf Abderhalden widmeten sich auf radikale Weise mit experimentellen Mitteln Verflechtungen von Politik, Gesellschaft, Gewalt und Revolution in der kolumbianischen Gesellschaft. Die schweizerisch-brasilianische Fotografin Claudia Andujar engagiere sich seit den 70er-Jahren für die indigene Völkergruppe der Yanomami im Amazonas. Der ungarische Komponist und Dirigent Péter Eötvös habe mit seinen Stücken und Interpretationen während des Kalten Krieges ebenso wie nach dem Fall der Mauer eine gemeinsame europäische Musikkultur vorangetrieben und präge sie bis heute.