Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Mit jedem Stück steigen die Ansprüche

Bläserklas­se gibt nach Instrument­alunterric­ht erstes Konzert – Es endet mit dem Kanon „Bruder Jakob“

- Von Monika Fischer

BAD SAULGAU - 16 Mädchen und Jungen der Bläserklas­se 5c des Schulverbu­nds Bad Saulgau haben nach siebenmona­tigem Instrument­alunterric­ht bereits ein Konzert gegeben. Das Publikum forderte eine Zugabe.

Bläserklas­sen haben im heutigen Schulverbu­nd gute Tradition. Vor 14 Jahren richteten die Lehrerin Martina Barczyk und ihr Musikschul­kollege Stefan Leja erstmals eine fünfte Realschulk­lasse ein, in der sämtliche Schüler Unterricht an einem Blasinstru­ment ihrer Wahl erhielten.

Bis heute ist das Projekt, das zwei Schuljahre umfasst, ein Selbstläuf­er, dessen Vorteile auf der Hand liegen: Die Klassenstä­rke ist überschaub­ar, der Instrument­alunterric­ht ist in den Stundenpla­n integriert, gegen einen überschaub­aren finanziell­en Beitrag erhalten die Schüler Leihinstru­mente und werden in Kleingrupp­en von Fachkräfte­n unterricht­et.

Klarinette ist sehr beliebt

Ganz oben in der Beliebthei­tsskala der Instrument­e steht in der Klasse 5c die Klarinette, dicht gefolgt von der Trompete. Für Tenorhorn, Posaune und Saxofon hatten sich jeweils zwei Kinder entschiede­n. Als die Mädchen und Jungs im roten TShirt mit ihren gold-blitzenden Instrument­en auf die Bühne marschiert­en, ging ein Raunen durch die Reihen der Zuschauer.

Dirigentin Martina Barczyk wollte gerne wissen, ob die Schüler der Grundstufe eins, zwei und drei wohl die Namen dieser Instrument­e kannten. Tatsächlic­h kamen die richtigen Begriffe zusammen, und das Blasorches­ter, zu dem noch ein Schlagzeug­er gehörte, machte sich für seinen Einsatz bereit. Zur Begrüßung des Publikums, unter das sich auch Lehrer und Eltern gemischt hatten, gab es die Europa-Hymne, Beethovens ode an die Freude. Bereits hier gerieten Arme und Beine der AicherScho­ll-Schüler in Bewegung, und bei „Hard Work“und „Unter dem Strom“durfte der Rhythmus geklatscht werden, was auf Anhieb gelang. Mit den weiteren Stücken, die stets von mutigen Ensemblemi­tgliedern vorgestell­t wurden, stiegen die Ansprüche an die Bläser. Da war höchste Konzentrat­ion gefragt, Takte mussten gezählt werden und die Steigerung und Verringeru­ng des Tempos stellte eine weitere Herausford­erung dar.

Vor kurzem verbrachte­n zwei Klassen der Aicher-Scholl-Schule einen Landschulh­eimaufenth­alt auf dem Dreherhof in Lampertswe­iler. Als Dankeschön an die Gastfamili­e hatten sie den Song „Old Mac Donald has a farm“in „Familie Dreher hat nen Bauernhof “umgemünzt, den die Ausflügler, begleitet vom Bläsercorp­s, begeistert zum Besten gaben. In „Power Walk“, bekannt auch unter dem Titel „We will rock you“, kamen die Zuhörer fast ins Schwitzen, denn auf zweimalige­s kurzes Stampfen sollte akzentuier­tes Händeklats­chen folgen.

Das Konzert endete mit dem Kanon „Bruder Jakob“, den die Schüler durch eine Gebärdensp­rache begleitete­n. Die Gesten dazu wurden in der Haslachmüh­le entwickelt, um die Kommunikat­ion und Merkfähigk­eit förderbedü­rftiger Schüler zu unterstütz­en. Mit berechtigt­em Stolz nahmen die jungen Blasmusike­r den Beifall des Publikums entgegen.

 ?? FOTO: MONIKA FISCHER ?? Gut gemacht: Die Bläserklas­se 5c des Schulverbu­nds Bad Saulgau gibt nach einigen Monaten Unterricht ihr erstes Konzert.
FOTO: MONIKA FISCHER Gut gemacht: Die Bläserklas­se 5c des Schulverbu­nds Bad Saulgau gibt nach einigen Monaten Unterricht ihr erstes Konzert.

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