Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Viele Wege führen nach Moskau
Hoch soll er leben, der Mister Weltmeisterschaft! Am Mittwoch feierte Hartmut Scherzer, als freier Reporter in der Vergangenheit auch hin und wieder für die „Schwäbische Zeitung“im Einsatz, seinen 80. Geburtstag. Von DFB-Präsident Reinhard Grindel und Bundestrainer Joachim Löw bekam der Jubilar ein DFBTrikot mit der Rückennummer 80 überreicht – und viel Applaus im Anschluss an die erste Pressekonferenz im WM-Quartier der Nationalelf in Watutinki.
Diese WM in Russland ist meine dritte – darüber kann der Gefeierte aus Heusenstamm nur scherzen. Es ist sein 15. (!) Turnier, in Worten fünfzehn, erstmals war er 1962 in Chile vor Ort. Samt Reiseschreibmaschine und tatsächlich ganz ohne Internet. Wenn er ein Netz hatte, dann beim Tennis oder gegen Moskitos. Zum Sportjournalismus kam Scherzer im Sommer 1957 als Vertretung der Redaktionssekretärin der Sportredaktion der „Frankfurter Rundschau“– man sieht: viele Wege führen nach Moskau. Die 15 ist übrigens Weltrekord, der Brite David Miller war bei 14 Turnieren seit 1958 akkreditiert, fehlte aber schon in Brasilien. Abends feierte Scherzer mit Freunden und Kollegen im „Café Pushkin“. Um Mitternacht wurde erneut angestoßen: auf seine Frau Barbara.
Patrick Strasser, 1975 im Klinikum Harlaching geboren, nur einen Steinwurf vom Trainingsgelände des FC Bayern München entfernt, berichtet für die „Schwäbische Zeitung“von der Fußball-WM in Russland. Für den Fußballreporter und Buchautor (u.a. „Hoeneß: Die Biografie“, „Wie ausgewechselt: Verblassende Erinnerungen an mein Leben“, Gerd Müller – „der Bomber der Nation“) ist es die dritte WM.