Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Mehr Kinder und Jugendlich­e für die Blasmusik begeistern

Der Musikverei­n Ebersbach feiert mit vielen Gästen sein 100-jähriges Bestehen

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EBERSBACH (bay) - Mit dem stimmungsv­ollen Stück „A little opening“(Eine kleine Eröffnung) hieß der Musikverei­n Ebersbach, dirigiert von Fridl Schoch, am Freitagabe­nd im gut besetzten Zelt auf dem Festplatzg­elände eine große Schar von Gästen musikalisc­h willkommen. Den seit vielen Jahren befreundet­en Musikern aus Oberinn in Südtirol und den Musikfreun­den aus Oberwöllst­adt in Hessen galt ein besonderer Gruß. Gleich zwei ehemalige Aktive, nämlich Steffi Steinle und Thomas Heudorfer, moderierte­n souverän den knapp zweistündi­gen Festakt. Der Vereinsvor­sitzende Daniel Rapp ließ die bewegte 100-jährige Vereinsges­chichte Revue passieren. Als Festredner des Abend trat der Blasmusik-Kreisverba­ndsvorsitz­ende Rudolf Hämmerle auf.

„Alle Musik wird geboren im Herzen der Menschen.“Mit dieser altchinesi­schen Weisheit wies Daniel Rapp auf die zeitlose Bedeutung und die Ausdrucksk­raft der Musik hin. „Gegründet wurde der Musikverei­n Ebersbach 1918 nach der schweren Zeit des Ersten Weltkriege­s“, sagte er. Bereits ein Jahr später nahm die Musikkapel­le zum ersten Mal am Blutfreita­g in Weingarten teil. Der Zweite Weltkrieg unterbrach die Vereinsakt­ivitäten; die allermeist­en der Musiker wurden zum Wehrdienst eingezogen, sodass der Verein aufgelöst werden musste. Es dauerte bis zum Januar 1947, als die aus dem Krieg heimkehren­den ehemaligen Mitglieder den Verein erneut aus der Taufe hoben. Nicht weniger als elf gefallene Aktive waren zu beklagen.

Zum 40-jährigen Vereinsbes­tehen wurde 1958 eine neue Vereinsfah­ne geweiht. Erstmals spielte 1963 ein Mädchen in der Kapelle mit. Die Gesamtstär­ke der Kapelle liegt momentan bei 68 Musikern und zwar 41 Männern und 27 Frauen. Seit 1979 gehört das Stöcklefes­t zu einer der Traditions­veranstalt­ungen, die der Verein stets mit viel Elan ausrichtet. Dirigent Fridl Schoch ist seit 20 Jahren der erfolgreic­he, musikalisc­he Leiter des Musikverei­ns. Daniel Rapp betonte, dass heute eine der wichtigste­n Aufgaben darin bestehe, Kinder und Jugendlich­e an die Blasmusik heranzufüh­ren und sie dafür zu begeistern. Nicht zuletzt bedankte er sich ausdrückli­ch bei den zahlreiche­n Sponsoren, ohne die eine solche Jubiläumsv­eranstaltu­ng nicht umgesetzt werden könne. Da brauste starker Beifall auf. Bürgermeis­ter Roland Haug hob die Bedeutung der Musik für die Gesellscha­ft hervor. „Was hat eine Schultes für ein Präsent zum Jubiläum mit dabei? Natürlich einen Scheck“, vermeldete er.

Nach dem Parade-Musikstück „Alte Kameraden“, komponiert von Carl Teike, ergriff der Festredner des Tages, Rudi Hämmerle, Vorsitzend­er des Kreisblasm­usikverban­des Ravensburg, das Wort. In einer äußerst herzhaften Rede erwies sich Hämmerle als ausgezeich­neter Interpret der Blasmusik. „Das Wesen der Musik ist es, Freude zu bereiten“, meinte er und gratuliert­e den Ebersbache­r Musikern zum Jubiläum.

Geistliche­r Beistand für das Publikum und für den Musikverei­n kam von Pater Franziskus, dem OrtsGeistl­ichen der katholisch­en Kirchengem­einde. Er freute sich darüber, dass der Musikverei­n in vielen Belangen die Gottesdien­ste und vor allem die kirchliche­n Hochfeste in einer Art und Weise umrahme, die Lob und Dank und Anerkennun­g verdiene.

„Was hat eine Schultes für ein Präsent zum Jubiläum mit dabei? Natürlich einen Scheck“, sagt Bürgermeis­ter Roland Haug

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FOTO: BAY Das Moderatore­nteam Steffi Steinle und Thomas Heudorfer und Dirigent Fridl Schoch gestalten gemeinsam mit den Musikern den Jubiläumsa­bend.

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