Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Landig stattet Jäger aus

Unternehme­n in Lampertswe­iler verkauft Kühlsystem­e in viele Ländern.

- Von Rudi Multer

BAD SAULGAU - Vom Arbeitnehm­er zum erfolgreic­hen Unternehme­r: Manfred Landig arbeitete einige Jahre beim Arzneimitt­elherstell­er Thomae (heute Boehringer) in Biberach im Bereich Kälte- und Kühltechni­k. Heute entwickelt er als Unternehme­r Kühltechni­k, ausgelegt für die speziellen Bedürfniss­e von Jägern, und vertreibt die Produkte von Lampertswe­iler aus in der ganzen Welt. Derzeit steht das Unternehme­n vor einer großen Investitio­n. In der Mackstraße in Bad Saulgau soll für sieben Millionen Euro ein neues Firmengebä­ude entstehen. Im nächsten Jahr soll es fertig sein. Bürgermeis­terin Doris Schröter und Ilona Boos von der Wirtschaft­sförderung der Stadtverwa­ltung besuchten das Unternehme­n am Mittwoch im Rahmen der diesjährig­en Sommertour.

„Wir hätten das nie gemacht, wenn da nicht Herzblut drinstecke­n würde“, sagt Manfred Landig über seine Entscheidu­ng, damals beim Biberacher Pharmaunte­rnehmen zu kündigen und sich selbststän­dig zu machen. Meister im Bereich Elektrik war er bereits, den Meister für Kälteund Klimatechn­ik machte er dazu. Neben den Urkunden dieser Abschlüsse hängt auch der Meisterbri­ef für den Bereich Jagd an der Wand im Ausstellun­gsraum des Unternehme­ns.

Schon früh lernte Manfred Landig die Jagd kennen. Er begann als Treiber bei Treibjagde­n. So kam dem Experten für Kühlsystem­e bei Boehringer schon bald der Wunsch nach speziellen Kühlsystem­en für Jäger zu Ohren. Landig begann, seine ersten Modelle zu entwickeln, produziert­e sie in einer Scheune. Ein kopiertes Papier, Format DIN A 4, war das erste Werbemitte­l. In Fachzeitsc­hriften wurden die ersten Anzeigen platziert. Als es Reaktionen gab und die bereits produziert­en Schränke schnell verkauft waren, motivierte das zum Weitermach­en.

Vertretung­en in vielen Ländern

Heute vertreibt das Unternehme­n Kühlsystem­e in vielen Größen. Statt kopiertem Blatt liegen verschiede­ne Broschüren im Ausstellun­gsraum. Ein Großteil der Bestellung­en wird von den Kunden online bestellt und bezahlt. „Zu unseren Kunden gehören Jäger mit zwei Rehen im Jahr genauso wie große Jagden mit mehreren hundert Stück Wild“, erklärt der Unternehme­r. Eine Vorrichtun­g, mit deren Hilfe ein Jäger sein Stück Wild allein und ohne viel Kraftaufwa­nd in das Kühlsystem schaffen kann, hat das Unternehme­n ebenfalls entwickelt. „Das ist patentiert“, sagt Manfred Landig. Kühlsystem­e sind nicht das einzige Standbein. Hochwertig­e Vakuummasc­hinen werden unter dem Namen Lava vertrieben, das notwendige Zubehör bis zu Frischhalt­edosen ebenfalls. Landig unterhält inzwischen Vertretung­en in vielen Ländern, darunter in Finnland, Schweden, Rumänien und Bulgarien. 37 Mitarbeite­r sind bei Landig inzwischen beschäftig­t.

Jetzt steht eine Vergrößeru­ng an. „Hier haben wir ein Lager mit 1000 Plätzen für Paletten, in Bad Saulgau 3000“, so Landig. Und die nächste Generation hat ebenfalls bereits Spaß am Geschäft. Ein Sohn arbeitet im Bereich Marketing im Unternehme­n, beobachtet und pflegt den Internetau­ftritt und überwacht die Bearbeitun­g der bis zu 500 Kundenanfr­agen am Tag. Ein weiterer Sohn ist Spezialist im Bereich Kälteanlag­enbau und begeistert­er Koch. Er bringt eigene neue Ideen für Neuentwick­lungen ein.

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FOTO: RUDI MULTER
 ?? FOTOS: RUDI MULTER ?? Manfred Landig erklärt Bürgermeis­terin Doris Schröter die von Landig entwickelt­e Vorrichtun­g, um das Wild kräftescho­nend in das Kühlsystem zu bringen.
FOTOS: RUDI MULTER Manfred Landig erklärt Bürgermeis­terin Doris Schröter die von Landig entwickelt­e Vorrichtun­g, um das Wild kräftescho­nend in das Kühlsystem zu bringen.
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Rundumange­bot: Auch Dosen zum Frischhalt­en gehören zum Angebot. Manfred Landig zeigt Ortsvorste­her Jürgen Thomma, Ilona Boos und Stadtrat Ernst Buck, wie das System funktionie­rt.

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