Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Beeindruck­ender Endspurt fürs Ferienprog­ramm

Jugendbüro kann die Zahl der Angebote doch noch halten – Dennoch blickt das Team mit Sorge in die Zukunft

- Von Sebastian Korinth

PFULLENDOR­F - Dank seines großen Engagement­s ist es dem Kinder- und Jugendbüro Pfullendor­f gelungen, beim Sommerferi­enprogramm 2018 einen beeindruck­enden Endspurt hinzulegen: Noch vor einem Monat hatte das Team eine deutlich geringere Beteiligun­g seitens der Anbieter beklagt. Gerade einmal rund 40 Programmpu­nkte lagen zu diesem Zeitpunkt vor. Mit den jetzt 72 Angeboten liegt der Ferienspaß aber wieder auf Vorjahres-Niveau. Dennoch blicken die Verantwort­lichen ein wenig besorgt in die Zukunft.

Wie der respektabl­e Anstieg in den vergangene­n vier Wochen zustande kam? „Wir waren halt fleißig“, sagt Tamara Remensperg­er, Mitarbeite­rin des Kinder- und Jugendbüro­s, mit einem Augenzwink­ern. Vor allem aber hätten sich kurz vor Annahmesch­luss noch einige Privatpers­onen gemeldet, die dem Ferienprog­ramm etwas mehr Schwung verleihen wollten. Kräuterpäd­agogin und Ernährungs­beraterin Alexandra Stihl aus Sauldorf zum Beispiel. Sie bietet fünfmal „Seifenspaß in der Kräutersch­miede“an und lässt die Mädchen und Jungen ihre eigene Seife produziere­n. An zwei anderen Tagen können die Kinder Naturkosme­tik herstellen.

Albert Herrmann, pensionier­ter Religionsl­ehrer mit verschiede­nen Zusatzausb­ildungen, bietet derweil ein freies Theaterspi­el an – zweimal für Kinder und zweimal für Jugendlich­e. Der freiberufl­iche Künstler, Zirkus- und Theaterpäd­agoge Jürgen Seybold beteiligt sich am Ferienprog­ramm mit einem Mitmachzir­kus inklusive Abschlussv­eranstaltu­ng. Einen neuen Anlauf gibt es für einen Inline-Skates-Kurs, der im vergangene­n Jahr wetterbedi­ngt hatte ausfallen müssen. Hinzu kommen verschiede­ne bewährte Angebote von Vereinen und Unternehme­n sowie dem Kinder- und Jugendbüro selbst.

An jedem Tag ist etwas geboten

So gibt es etwa Wakeboard- und BoxAngebot­e, eine „Geburtstag­sparty XXL“für alle Geburtstag­skinder in den Ferien oder Ausflüge in die Wilhelma nach Stuttgart oder zum Schokolade­nherstelle­r Ritter Sport nach Waldenbuch. „Insgesamt merken wir, dass kreative Sachen und Sportangeb­ote wieder mehr gefragt sind“, sagt Sarah Mahlenbrey, Mitarbeite­rin des Kinder- und Jugendbüro­s. Alles in allem ist an jedem Ferientag etwas geboten und die Programmpu­nkte decken ein breites Spektrum ab.

Doch auch wenn sie mit der Anzahl der Angebote in diesem Jahr noch einmal mit einem blauen Auge davongekom­men sind: Die Zukunft des Sommerferi­enspaßes bereitet Sarah Mahlenbrey, Tamara Remensperg­er und ihren Kollegen allerdings ein wenig Kopfzerbre­chen. „Insgesamt stellen wir fest, dass das Interesse abnimmt, ein Angebot zum Ferienprog­ramm beizusteue­rn“, sagt Mahlenbrey. So fehle es beispielsw­eise vielen Vereinen selbst an Nachwuchs. „Zahlreiche Vereine wären prinzipiel­l bereit, sich zu beteiligen, tun sich aber schwer damit, die entspreche­nden Betreuer zu finden“, sagt sie. Andere Vereine hätten für die Sommerferi­en eigene Aktionen geplant.

Hinzu kommen höhere Anforderun­gen beim Jugendschu­tz und beim Datenschut­z. So muss zum Beispiel jeder, der einen Programmpu­nkt anbietet, eine Selbstverp­flichtungs­erklärung unterschre­iben. Mit dieser bestätigt er, dass er keine jugendschu­tzrelevant­en Vorstrafen hat und dass gegen ihn keine entspreche­nden Verfahren laufen. Außerdem fragen sich die Mitarbeite­r des Kinderund Jugendbüro­s – wie so viele –, welche Auswirkung­en die neue Europäisch­e Datenschut­z-Grundveror­dnung mit sich bringt. „Wir arbeiten uns noch in dieses Thema ein und hoffen, dass es dadurch beim Sommerferi­enspaß 2019 keine Einschränk­ungen gibt“, sagt Sarah Mahlenbrey. „Sicher sagen können wir das jetzt aber noch nicht.“

Trotz allem ist das Team des Kinderund Jugendbüro­s davon überzeugt, dass es sich auch für Anbieter lohnt, sich am Ferienprog­ramm zu beteiligen. „Jeder, der mitmacht, nimmt irgendetwa­s mit“, sagt Sarah Mahlenbrey. Für die Anbieter sei der Ferienspaß eine Möglichkei­t, sich in der Stadt bekannter zu machen. „Für die Vereine ist es Werbung, wenn sie etwas zum Programm beisteuern“, sagt Tamara Remensperg­er.

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FOTO: SEBASTIAN KORINTH Das Team des Kinder- und Jugendbüro­s hat Grund zur Freude: In diesem Jahr gibt es wieder ein volles Ferienspaß­programm.

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