Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Gebühren für Wasser und Abwasser steigen ab Juli
Ein Kubikmeter Wasser kostet in Wald dann 6,96 Euro
WALD (stt) - Der Gemeinderat Wald hat am Dienstag neue Satzungen für die Wasser- und die Abwasserversorgung genehmigt. Außerdem verabschiedete das Gremium die aktuelle Gebührenkalkulation.
Für die Bürger bedeuten die neuen Satzungen, dass die Gebühren für die Abwasserbeseitigung von vier Euro auf 5,25 Euro Pro Kubikmeter steigen. Berechnet werden sie nach dem Frischwasserverbrauch. Die Gebühr für Niederschlagswasser bleibt bei 60 Cent je Quadratmeter versiegelter Fläche. Die Gebühr für Wasser steigt von 1,40 Euro pro Kubikmeter auf 1,71 Euro.
Notwendig geworden waren die neuen Gebühren wegen hoher Defizite in den Eigenbetrieben, verursacht durch Verlustvorträge in der Vergangenheit. In Kraft treten die Gebühren zum 1. Juli dieses Jahres, wobei der Gemeinderat bereits im Mai beschlossen hatte, mit 300 000 Euro die Hälfte der aufgelaufenen Defizite über mehrere Jahre aus der Gemeindekasse zu finanzieren.
Die Bürger, so erklärte Kämmerer Joachim Grüner, erhalten eine Aufforderung, ihren Wasserzähler per 30. Juni abzulesen und der Gemeinde den Zählerstand mitzuteilen. Wer am 11. Juli noch keinen Zählerstand eingereicht hat, wird geschätzt. Eine Gebührenabrechnung erfolgt jetzt allerdings nicht, sondern – wie gewohnt – erst am Jahresende. Die monatlichen Abschlagszahlungen werden ab Juli an die neuen Gebühren angepasst.
Sorge vor weiterer Erhöhung
Damit die Gebühren nicht weiter steigen, schlug Gerhard Lohr (CDU) vor, einen eventuellen Verlust beim Wasser und Abwasser aus dem Jahr 2017 ebenfalls aus der Gemeindekasse zu finanzieren und erst eventuelle Verluste oder Gewinne aus 2018 wieder in die Gebührenkalkulation aufzunehmen. „Eine weitere Gebührenerhöhung halte ich für unzumutbar“, sagte Lohr.
Bürgermeister Werner Müller, Hauptamtsleiter Michael Wenzler und der Kämmerer wiesen darauf hin, dass mit der zusätzlichen Finanzierung eines möglichen Verlusts in 2017 in den Eigenbetrieben Wasser und Abwasser aus der Gemeindekasse der Spielraum für Investitionen weiter schrumpft. Außerdem fielen Fördergelder möglicherweise niedriger aus. Ralf-Peter Hipp (Unabhängige Liste) gab außerdem zu bedenken, dass grundsätzlich das Verursacherprinzip gelte. Trotzdem beschloss der Gemeinderat einstimmig, auch eventuelle Verluste aus 2017 aus dem Gemeindehaushalt zu finanzieren.