Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Bei Gemüsebauern keimt Zuversicht
Viel Hilfe lässt Chiara und Armin Laux wieder positiv in die Saison blicken.
OSTRACH-JETTKOFEN - Nach dem schweren Unwetter vor rund zwei Wochen standen die Gemüsebauern Chiara und Armin Laux vor dem Aus. Der Hagel hatte einen Großteil der Pflanzen auf der rund 1,7 Hektar großen Fläche in Jettkofen zerstört. Seitdem erleben die beiden eine Welle der Unterstützung und haben neue Hoffnung.
Am Donnerstag nach dem Unwetter war Chiara Laux auf dem Wochenmarkt in Sigmaringen und hatte zum vorerst letzten Mal noch die Körbe mit der eigenen Ware gefüllt. „Da habe ich den Kunden schon gesagt, dass wir aufgrund der Schäden nicht wissen, wie es weitergeht und haben schon viel Trost und Unterstützung erfahren“, berichtet die Gemüsebäuerin. Und auch auf ihren Feldern waren die Jettkofer nicht allein. Freunde und Bekannte packten mit an, um die Schäden zu beseitigen, aber auch neue Pflanzen zu setzen. Denn nur wenige Tage nach dem Unwetter gab es eine kollegiale Spende der Gärtnerei Hepp aus Mengen. Die brachte 44 Kisten mit Salat-, Kohlrabi-, Zucchini-, Gurken-, Kürbis- und Basilikumpflanzen für den Neuanfang.
Auch ein Spendenkonto richteten Freunde ein, auf das schon mehrere Tausend Euro eingegangen sind. „Für uns war sofort klar, dass wir irgendwie helfen wollen, damit es eine Zukunft für die Familie gibt“, sagt Wolfgang Michel, der die Hilfsaktion mit organisiert hat. Auch ein Benefizkonzert ist noch geplant, kann aus Termingründen aber voraussichtlich erst Anfang Oktober in der Buchbühlhalle stattfinden. Vier Bands haben schon zugesagt, kostenlos aufzutreten. „Wir sind überwältigt von der großen Resonanz und dem Zuspruch“, sagt Chiara Laux. Ehemann Armin ergänzt: „Ohne diese Hilfen hätten wir nicht weitermachen können, weil unsere Ersparnisse in diesem Jahr schon für Reparaturen draufgegangen sind. Wir sind gottfroh und dankbar, dass wir diese Unterstützung bekommen. Auch wenn es ein blödes Gefühl ist, so ausgeliefert und machtlos zu sein.“
Mit Zuversicht sieht Familie Laux nun der restlichen Saison entgegen. Sie machen sich aber vor allem auch über eins Gedanken: Wie sie ihren Familienbetrieb künftig vor solchen Schäden absichern können. „Eine Versicherung ist für uns nicht bezahlbar, aber vielleicht gibt es durch Netze oder so etwas eine Möglichkeit“, sagt Armin Laux.