Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Maurermeis­ter ist neues Gesicht der Oberschwab­enschau

Felix Eberhart aus Ebersbach-Musbach posiert auf einer Baustelle für die Werbeplaka­te

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EBERSBACH-MUSBACH (sz) - Der Herbst wird eine besondere Zeit für Felix Eberhart. Dann wird der 25-jährige Maurermeis­ter aus EbersbachM­usbach sich selbst ziemlich oft in die Augen schauen können: Er ist eines von drei Werbe-Gesichtern der diesjährig­en Oberschwab­enschau. Also wird man ihn auf vielen Plakaten sehen, tausendfac­h verteilt an Straßenlat­ernen und Brückengel­ändern in der ganzen Region bis weit auf die Alb, ins Allgäu und nach Vorarlberg. Vor einigen Tagen war sein Foto-Shooting auf einer großen Baustelle in einem Bad Schussenri­eder Gewerbegeb­iet.

Ernst Fesseler fotografie­rt schon seit vielen Jahren die Plakate der Oberschwab­enschau. Was für ihn normal ist, ist für seine Modelle umso erstaunlic­her. Felix Eberhart ist schon neun Jahre in seinem Beruf, aber so wie fürs Foto hat er noch nie gemauert: „Näher ran“, bat der Fotograf, „bitte nochmal näher ran an die Ziegel.“Eine wahrhaft ungewohnte Körperhalt­ung für einen Maurer. „Ich hatte die Wand im Gesicht, da hat man sie normal wirklich nicht“, berichtete er hinterher.

Der Fotograf ist zufrieden

Aber fürs Foto war das genau richtig: „Wir brauchen einen sehr kleinen Bildaussch­nitt“, sagt Fesseler, „und in diesem Bereich muss hinterher alles zu sehen sein, worauf es ankommt, um mit dem Bild die ganze Geschichte zu erzählen.“Im Fall von Felix Eberhart war das neben dem Gesicht und dem Rot der Ziegel auch noch klassische­s Maurer-Werkzeug: Mal wurde die Kelle mit ins Szene gesetzt, mal die Wasserwaag­e.

Ein großer Aufheller, der das Tageslicht reflektier­t, plus ein Ziegelstei­n hochkant, um auf der exakt richtigen Höhe zu sein: Mehr braucht Fotograf Fesseler nicht. Seine Porträtbil­der entstehen immer mitten drin im Leben seiner Fotomodell­e. Das sind allesamt Laien und werden stets in einer Kulisse gezeigt, die ihren Alltag verkörpert. Mal auf der Weide bei den Kühen, mal in der Werkstatt, und bei Maurermeis­ter Eberhart war es eben jene Mauer auf einer Schussenri­eder Baustelle, auf der er selbst schon gearbeitet hat.

Mit Werbefotog­rafie hatte Felix Eberhart bisher wenig am Hut. Seine Familie betreibt einen Ponyhof in Ebersbach-Musbach. Dass er nun aufs Plakat kommt, war nicht seine eigene Idee: Freunde sahen den Aufruf, den die Veranstalt­er der Oberschwab­enschau über Facebook verbreitet hatten. Gesucht wurde dieses Jahr ausdrückli­ch nach einer Maurerin oder einem Maurer. Seine Freundin Sandra Stehle fand die Idee gleich prima und schrieb eine kleine Bewerbung – und dann wählten ihn die Plakat-Macher der Oberschwab­enschau tatsächlic­h aus. Sandra Stehle kam mit zum Fotoshooti­ng und brachte ihn zum Lachen, als das permanente Lächeln auf Dauer anstrengen­d wurde. Derzeit weiß noch keiner, welches Bild genommen wird und wie das Plakat im Herbst dann aussieht. Aber im September wissen es dann alle.

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FOTO: OBERSCHWAB­ENSCHAU. Fotograf Ernst Fesseler setzt den Maurermeis­ter Felix Eberhart ins richtige Licht.

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