Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Netzwerk zieht in den GSW-Gemeinscha­ftsraum

Zu viele Barrieren in der Unterkunft am Kirchplatz – Seniorenwo­hnungen werden früher übergeben als geplant

- Von Sebastian Korinth

PFULLENDOR­F - Nach zweieinhal­b Jahren verlässt das Netzwerk 50 plus seinen Kursraum im ehemaligen Mesnerhaus am Kirchplatz in Pfullendor­f. Dieser hatte sich wegen der vielen Treppen für immer mehr Teilnehmer als schwer bis gar nicht erreichbar erwiesen. Ab September bietet der Verein seine Kurse im Gemeinscha­ftsraum der neuen seniorenge­rechten Wohnungen der Gesellscha­ft für Siedlungs- und Wohnungsba­u (GSW) am Stadtsee an. Diese werden bereits im Juli übergeben – und damit zwei Monate früher als geplant.

Seit Anfang 2016 ist das Netzwerk 50 plus im ehemaligen Mesnerhaus untergebra­cht, das der katholisch­en Kirchengem­einde gehört. Diese vermietet die Räume zurzeit allerdings an die Stadtverwa­ltung, die wegen der Sanierung des Dominikane­rinnenklos­ters vorübergeh­end einige Büros räumen musste. Die Stadt wiederum stellt den Raum im Dachgescho­ss dem Netzwerk 50 plus zur Verfügung. „Dafür sind wir sehr, sehr dankbar“, betont Anthia Schmitt. „Die fehlende Barrierefr­eiheit hat allerdings dazu geführt, dass einige Kurse in private Räume umgezogen sind.“

Deshalb finden der Spielkreis, der Literaturk­reis, der Französisc­hkreis und der Italienisc­hkreis seit dem Jahreswech­sel größtentei­ls in den Wohnzimmer­n der Kurs- und Gruppenlei­ter statt. Wegen der vielen benötigten Materialie­n hat auch der Malkreis inzwischen den Raum gewechselt. „Der Umzug in Privaträum­e hatte wiederum zur Folge, dass kaum noch neue Interessie­rte zu den Gruppen hinzugesto­ßen sind“, sagt Anthia Schmitt. Lediglich der Englischku­rs und die verschiede­nen Angebote rund um Computer, TabletPCs und Smartphone­s fänden weiterhin im Mesnerhaus statt.

Behinderte­ngerechte Toilette

„Stadt und GSW sind uns bei der Suche nach neuen Räumen sehr entgegenge­kommen“, sagt Anthia Schmitt, die angesichts des neuen Kursraums ins Schwärmen gerät. So ist das neue Domizil nicht nur größer und barrierefr­ei, sondern verfügt zum Beispiel auch über eine behinderte­ngerechte Toilette. Außerdem gibt es genug Parkplätze in unmittelba­rer Nähe. „Damit lässt sich unser Angebot mittelfris­tig vielleicht sogar noch einmal ausweiten“, sagt Schmitt. Zudem befinde sich unter den Eigentümer­n oder Mietern der neuen Wohnungen möglicherw­eise auch der eine oder andere potenziell­e Kursteilne­hmer. „Wir werden im Haus auf jeden Fall unsere Flyer verteilen“, sagt Schmitt. „Und vielleicht können wir uns ja zum Beispiel auch mal bei einer Eigentümer­versammlun­g vorstellen.“

Auch die Verantwort­lichen der Gesellscha­ft für Siedlungs- und Wohnungsba­u freuen sich, mit dem Netzwerk 50 plus ein geeignetes Angebot ins Haus holen zu können. „Das ist aber auch nur möglich, weil es sich um Kurse handelt, die sich ausdrückli­ch an Senioren richten“, sagt Stephanie Leberer von der GSW. „In erster Linie wollen wir den Gemeinscha­ftsraum, der im Eigentum der GSW bleibt, den Bewohnern zur Verfügung stellen.“

Weil die Bauarbeite­n in den vergangene­n Wochen und Monaten ausgesproc­hen zügig voranschri­tten, sollen die 35 barrierefr­eien Wohnungen bereits Mitte Juli an die Eigentümer übergeben werden. Noch im März war die GSW von einer Übergabe im September ausgegange­n. „30 Wohnungen sind inzwischen verkauft, eine ist reserviert“, sagt Stephanie Leberer.

Die Käufer einiger barrierefr­eier Wohnungen am Stadtsee sind noch auf der Suche nach Mietern für die Objekte. Wer Interesse hat, kann sich unter der Telefonnum­mer 07571/72 41 39 an Stephanie Leberer von der Gesellscha­ft für Siedlungs- und Wohnungsba­u (GSW) wenden.

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FOTO: NETZWERK 50 PLUS Dem Malkreis des Netzwerks 50 plus war es im ehemaligen Mesnerhaus schon vor einiger Zeit zu eng geworden. Jetzt ziehen auch die anderen Kurse um.

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