Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Netzwerk zieht in den GSW-Gemeinschaftsraum
Zu viele Barrieren in der Unterkunft am Kirchplatz – Seniorenwohnungen werden früher übergeben als geplant
PFULLENDORF - Nach zweieinhalb Jahren verlässt das Netzwerk 50 plus seinen Kursraum im ehemaligen Mesnerhaus am Kirchplatz in Pfullendorf. Dieser hatte sich wegen der vielen Treppen für immer mehr Teilnehmer als schwer bis gar nicht erreichbar erwiesen. Ab September bietet der Verein seine Kurse im Gemeinschaftsraum der neuen seniorengerechten Wohnungen der Gesellschaft für Siedlungs- und Wohnungsbau (GSW) am Stadtsee an. Diese werden bereits im Juli übergeben – und damit zwei Monate früher als geplant.
Seit Anfang 2016 ist das Netzwerk 50 plus im ehemaligen Mesnerhaus untergebracht, das der katholischen Kirchengemeinde gehört. Diese vermietet die Räume zurzeit allerdings an die Stadtverwaltung, die wegen der Sanierung des Dominikanerinnenklosters vorübergehend einige Büros räumen musste. Die Stadt wiederum stellt den Raum im Dachgeschoss dem Netzwerk 50 plus zur Verfügung. „Dafür sind wir sehr, sehr dankbar“, betont Anthia Schmitt. „Die fehlende Barrierefreiheit hat allerdings dazu geführt, dass einige Kurse in private Räume umgezogen sind.“
Deshalb finden der Spielkreis, der Literaturkreis, der Französischkreis und der Italienischkreis seit dem Jahreswechsel größtenteils in den Wohnzimmern der Kurs- und Gruppenleiter statt. Wegen der vielen benötigten Materialien hat auch der Malkreis inzwischen den Raum gewechselt. „Der Umzug in Privaträume hatte wiederum zur Folge, dass kaum noch neue Interessierte zu den Gruppen hinzugestoßen sind“, sagt Anthia Schmitt. Lediglich der Englischkurs und die verschiedenen Angebote rund um Computer, TabletPCs und Smartphones fänden weiterhin im Mesnerhaus statt.
Behindertengerechte Toilette
„Stadt und GSW sind uns bei der Suche nach neuen Räumen sehr entgegengekommen“, sagt Anthia Schmitt, die angesichts des neuen Kursraums ins Schwärmen gerät. So ist das neue Domizil nicht nur größer und barrierefrei, sondern verfügt zum Beispiel auch über eine behindertengerechte Toilette. Außerdem gibt es genug Parkplätze in unmittelbarer Nähe. „Damit lässt sich unser Angebot mittelfristig vielleicht sogar noch einmal ausweiten“, sagt Schmitt. Zudem befinde sich unter den Eigentümern oder Mietern der neuen Wohnungen möglicherweise auch der eine oder andere potenzielle Kursteilnehmer. „Wir werden im Haus auf jeden Fall unsere Flyer verteilen“, sagt Schmitt. „Und vielleicht können wir uns ja zum Beispiel auch mal bei einer Eigentümerversammlung vorstellen.“
Auch die Verantwortlichen der Gesellschaft für Siedlungs- und Wohnungsbau freuen sich, mit dem Netzwerk 50 plus ein geeignetes Angebot ins Haus holen zu können. „Das ist aber auch nur möglich, weil es sich um Kurse handelt, die sich ausdrücklich an Senioren richten“, sagt Stephanie Leberer von der GSW. „In erster Linie wollen wir den Gemeinschaftsraum, der im Eigentum der GSW bleibt, den Bewohnern zur Verfügung stellen.“
Weil die Bauarbeiten in den vergangenen Wochen und Monaten ausgesprochen zügig voranschritten, sollen die 35 barrierefreien Wohnungen bereits Mitte Juli an die Eigentümer übergeben werden. Noch im März war die GSW von einer Übergabe im September ausgegangen. „30 Wohnungen sind inzwischen verkauft, eine ist reserviert“, sagt Stephanie Leberer.
Die Käufer einiger barrierefreier Wohnungen am Stadtsee sind noch auf der Suche nach Mietern für die Objekte. Wer Interesse hat, kann sich unter der Telefonnummer 07571/72 41 39 an Stephanie Leberer von der Gesellschaft für Siedlungs- und Wohnungsbau (GSW) wenden.