Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Mit Yoga den Schülern in Uganda helfen
Bianca Seifert bietet am Wochenende in Hohentengen Kurse gegen eine Spende an
MENGEN/HOHENTENGEN - Dank der Spenden aus der Weihnachtsaktion der „Schwäbischen Zeitung“und von Mitgliedern der katholischen Kirchengemeinde Mengen hat das neue Gebäude für die Berufsschule in Katende in Uganda ein Dach bekommen. „Durch unsere Hilfe geht es voran, aber es bleibt noch so viel zu tun“, sagt Matthias Effinger. Er ist seit zwei Jahren Mitglied des Weltkreises, der die Schule in Afrika unterstützt. Deshalb freuen er und seine Mitstreiter sich umso mehr, dass Bianca Seifert aus Hohentengen dem Projekt mit einer eigenen Aktion helfen will. Die Yogalehrerin bietet am kommenden Wochenende insgesamt 14 kostenlose Yoga-Stunden an. Als Dank erhofft sie sich Spenden für Katende.
In dem Internat in Katende werden junge Afrikaner zu Maurern, Schreinern, Automechanikern, Friseuren, Elektrikern oder Schneidern ausgebildet. „Derzeit sind es 121 Schüler, für die es kaum Klassenräume, geschweige denn die richtige Ausstattung gibt“, sagt Effinger. Die Wasserversorgung ist ebenfalls verbesserungswürdig und die Schule hat kein Geld, um die notwendige Anzahl an Lehrern zu beschäftigen. „Für uns in Mengen ist es ein Langzeitprojekt, der Schule zu helfen, dass an ihr richtig gelernt und ausgebildet werden kann“, sagt Effinger. „Da brauchen wir viel mehr Aktive bei uns im Arbeitskreis, tolle Ideen und Aktionen.“
Jugendlichen Perspektive geben
Den ersten Schritt macht jetzt Bianca Seifert, die seit 2003 als Yogalehrerin arbeitet und im Mai ihr Yogastudio „Faszination Yoga“in Hohentengen eröffnet hat. „Ich habe zwei Söhne im Alter von 21 und 18 Jahren“, sagt sie. Unter welchen Bedingungen Gleichaltrige in Uganda leben und lernen müssen, hat sie motiviert, die Spendenaktion ins Leben zu rufen. „Junge Menschen sind unsere Zukunft und sie treten kein leichtes Erbe an, in Europa und über all auf der Welt“, sagt sie. Die kostenlosen Yoga-Kurse sind ihr Beitrag dazu, den Berufsschülern in Katende eine bessere Perspektive zu geben.
„Für mich ist Yoga mehr als nur ein Fitnesstrend oder Rückengymnastik“, sagt sie. „Es ist eine Lebenseinstellung.“Zu der beim Karma-Yoga auch Gewaltlosigkeit und selbstloses Dienen am Nächsten gehöre. „Das können kleine Dinge wie ein Lächeln sein oder eben eine Aktion wie diese.“Gehandelt werde nach dem Grundsatz: „Mögen alle Lebewesen Glück und Harmonie erfahren und mögen meine Gedanken, Worte und Taten ein Beitrag zum Glück und zur Freiheit aller sein.“
Seifert hat sich entschieden, Samstag- und Sonntagvormittag Kurse mit klassischen Yoga-Köperübungen zu geben. „Ob jemand schon Erfahrung hat oder nicht, ist dabei ganz egal“, sagt sie. „Ich gehe auch in meinen offenen Yoga-Stunden auf jeden individuell ein.“Nachmittags können Interessierte sich im Aerial Yoga versuchen, das mithilfe eines großen Tuchs praktiziert wird, das an zwei Haken an der Decke aufgehängt wird. Die Yogahaltungen werden dann in Hüft- oder Kniehöhe gemacht. „Das sieht für Anfänger spektakulär aus, ist aber ganz einfach“, sagt Seifert. „Man muss nur lernen, das Körpergewicht ans Tuch abzugeben und Mut und Vertrauen zu fassen.“
Matthias Effinger wird an beiden Tagen vor Ort sein, um Interessierten Auskunft über die Berufsschule und geplante Aktionen zu geben. „Wir würden uns auch total freuen, wenn sich der eine oder andere entscheiden könnte, aktiv im Arbeitskreis mitzumachen“, sagt er. „Wir könnten noch Helfer gebrauchen, damit geplante Aktionen wie zum Herbsttreff in Mengen überhaupt machbar sind.“