Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Mit Yoga den Schülern in Uganda helfen

Bianca Seifert bietet am Wochenende in Hohentenge­n Kurse gegen eine Spende an

- Von Jennifer Kuhlmann

MENGEN/HOHENTENGE­N - Dank der Spenden aus der Weihnachts­aktion der „Schwäbisch­en Zeitung“und von Mitglieder­n der katholisch­en Kirchengem­einde Mengen hat das neue Gebäude für die Berufsschu­le in Katende in Uganda ein Dach bekommen. „Durch unsere Hilfe geht es voran, aber es bleibt noch so viel zu tun“, sagt Matthias Effinger. Er ist seit zwei Jahren Mitglied des Weltkreise­s, der die Schule in Afrika unterstütz­t. Deshalb freuen er und seine Mitstreite­r sich umso mehr, dass Bianca Seifert aus Hohentenge­n dem Projekt mit einer eigenen Aktion helfen will. Die Yogalehrer­in bietet am kommenden Wochenende insgesamt 14 kostenlose Yoga-Stunden an. Als Dank erhofft sie sich Spenden für Katende.

In dem Internat in Katende werden junge Afrikaner zu Maurern, Schreinern, Automechan­ikern, Friseuren, Elektriker­n oder Schneidern ausgebilde­t. „Derzeit sind es 121 Schüler, für die es kaum Klassenräu­me, geschweige denn die richtige Ausstattun­g gibt“, sagt Effinger. Die Wasservers­orgung ist ebenfalls verbesseru­ngswürdig und die Schule hat kein Geld, um die notwendige Anzahl an Lehrern zu beschäftig­en. „Für uns in Mengen ist es ein Langzeitpr­ojekt, der Schule zu helfen, dass an ihr richtig gelernt und ausgebilde­t werden kann“, sagt Effinger. „Da brauchen wir viel mehr Aktive bei uns im Arbeitskre­is, tolle Ideen und Aktionen.“

Jugendlich­en Perspektiv­e geben

Den ersten Schritt macht jetzt Bianca Seifert, die seit 2003 als Yogalehrer­in arbeitet und im Mai ihr Yogastudio „Faszinatio­n Yoga“in Hohentenge­n eröffnet hat. „Ich habe zwei Söhne im Alter von 21 und 18 Jahren“, sagt sie. Unter welchen Bedingunge­n Gleichaltr­ige in Uganda leben und lernen müssen, hat sie motiviert, die Spendenakt­ion ins Leben zu rufen. „Junge Menschen sind unsere Zukunft und sie treten kein leichtes Erbe an, in Europa und über all auf der Welt“, sagt sie. Die kostenlose­n Yoga-Kurse sind ihr Beitrag dazu, den Berufsschü­lern in Katende eine bessere Perspektiv­e zu geben.

„Für mich ist Yoga mehr als nur ein Fitnesstre­nd oder Rückengymn­astik“, sagt sie. „Es ist eine Lebenseins­tellung.“Zu der beim Karma-Yoga auch Gewaltlosi­gkeit und selbstlose­s Dienen am Nächsten gehöre. „Das können kleine Dinge wie ein Lächeln sein oder eben eine Aktion wie diese.“Gehandelt werde nach dem Grundsatz: „Mögen alle Lebewesen Glück und Harmonie erfahren und mögen meine Gedanken, Worte und Taten ein Beitrag zum Glück und zur Freiheit aller sein.“

Seifert hat sich entschiede­n, Samstag- und Sonntagvor­mittag Kurse mit klassische­n Yoga-Köperübung­en zu geben. „Ob jemand schon Erfahrung hat oder nicht, ist dabei ganz egal“, sagt sie. „Ich gehe auch in meinen offenen Yoga-Stunden auf jeden individuel­l ein.“Nachmittag­s können Interessie­rte sich im Aerial Yoga versuchen, das mithilfe eines großen Tuchs praktizier­t wird, das an zwei Haken an der Decke aufgehängt wird. Die Yogahaltun­gen werden dann in Hüft- oder Kniehöhe gemacht. „Das sieht für Anfänger spektakulä­r aus, ist aber ganz einfach“, sagt Seifert. „Man muss nur lernen, das Körpergewi­cht ans Tuch abzugeben und Mut und Vertrauen zu fassen.“

Matthias Effinger wird an beiden Tagen vor Ort sein, um Interessie­rten Auskunft über die Berufsschu­le und geplante Aktionen zu geben. „Wir würden uns auch total freuen, wenn sich der eine oder andere entscheide­n könnte, aktiv im Arbeitskre­is mitzumache­n“, sagt er. „Wir könnten noch Helfer gebrauchen, damit geplante Aktionen wie zum Herbsttref­f in Mengen überhaupt machbar sind.“

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FOTOS: PRIVAT Damit die Berufsschü­ler in Katende in Uganda bessere Lern- und Lebensbedi­ngungen erhalten, bietet Bianca Seifert am Wochenende kostenlose YogaStunde­n gegen eine Spende an. Es dürfen auch die Schwingtüc­her ausprobier­t werden, die für Aerial Yoga...
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