Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Das Bächtlefest hat ein Büro
Damit beim Fest alles läuft: Bei Christel Haag laufen die Fäden zusammen.
BAD SAULGAU - Bei ihr laufen die Fäden des Festes zusammen: Christel Haag (56) ist seit 2012 die Geschäftsführerin des Bächtlefestes. Im Bächtlefestbüro im ersten Stock des Nebengebäudes in der Oberamtei koordiniert und informiert sie, verschickt Einladungen und arbeitet dem Bürgerausschuss zu.
Das Telefon klingelt. Ein Gespannfahrer entschuldigt sich, weil er zum Treffen der Gespannfahrer nicht kommen kann und bittet darum, dass ihm die Unterlagen zugeschickt werden. Außerdem will er wissen, wo er in diesem Jahr stehen wird. Im vergangenen Jahr hatte er wegen einer Baustelle einen neuen Aufstellplatz zugewiesen bekommen. Christel Haag kann ihn beruhigen. In diesem Jahr bleibt alles beim Alten. „Sie können sich wie vor zwei Jahren aufstellen”, sagt Christel Haag.
Der Gespannfahrer ist nicht der einzige, der Genaueres zum Ablauf wissen möchte. So kurz vor dem Fest ist Hochsaison für die Geschäftsführerin. Das Büro ist das ganze Jahr über am Mittwoch geöffnet. „Ab Mitte Mai bin ich jeden Tag im Büro”, sagt sie. So ab März nehme die Arbeit fürs Fest kontinuierlich zu.
Christel Haag ist bei der Stadt angestellt. Zu einem kleineren Teil arbeitet sie für den Managementprozess demografiesensible Gemeinde, den Bad Saulgau beispielsweise mit der Gründung des Vereins Bürger helfen Bürger in Gang gesetzt hat.
Den weitaus größten Teil ihrer Arbeitszeit erledigt sie Arbeiten rund ums Fest. Dabei ist die Zusammenarbeit mit dem Bürgerausschuss und Präsident Richard Frey natürlich sehr eng. Christel Haag: „Bei mir laufen die Fäden für ganz viele Sachen zusammen.”
Es gibt jede Menge zu tun
Weil das Fest so vielfältig ist, gibt es jede Menge und das in vielen Bereichen zu tun. Hier werden die Artikel fürs Fest verkauft, vom Abzeichen über die Jubiläumsbox bis hin zum neu erschienen Buch übers Fest. Viele ehrenamtliche Mitarbeiter, Musikkapellen und Gespannfahrer finden in Christel Haag eine Ansprechpartnerin. Hier werden für sie die Unterlagen fürs Fest zusammengestellt. Christel Haag nimmt an Sitzungen teil, schreibt und verschickt Protokolle, organisiert den Abzeichenverkauf über die Schulen. Dabei hat sie und darüber ist sie froh - ihre festen Ansprechpartner. 25 bis 30 Ehrenamtliche sind jeweils für ihre Bereiche verantwortlich. Mit denen stehe sie sehr häufig in Kontakt. „Ich hätte nie geglaubt, was da an Arbeit drinsteckt und was die ehrenamtlichen Mitarbeiter an Einsatz bringen.” Im Jubiläumsjahr gibt es das eine oder andere, noch darüber hinaus zu tun. Die Geschäftsstelle war eingebunden, als es darum ging, die Ausstellung über das Bächtlefest zu organisieren, ebenso läuft der Band über das im Jubiläumsjahr erschienene Buch über das Fest über die Geschäftsstelle.
Viele kleine Details werden über die Geschäftsstelle geregelt. Da gibt es Taschen für die Seile am Kletterbaum oder Schilder zu organisieren. Die Einkleidungszeiten für die Teilnehmer am Bächtlefest gilbt es zu koordinieren, Einladungen an die Ehrengäste für Festzug und musischen Abend müssen raus, die Rückmeldungen für den Ehrengastempfang, Imbiss und Reservierungen müssen gemanagt werden. Die Bedarfsliste für den Historischen Markt muss zum Bauhof. „Ich sehe es als Herausforderung, dass ich es nur mit Ehrenamtlichen zu tun habe.“Ihr gefällt vor allem die Arbeit mit Ehrenamtlichen. „Es ist so ein wertschätzender Umgang miteinander. Das ist im Job viel wert”, sagt Christel Haag.
Auch wenn es soweit ist, fehlt Christel Haag bei kaum einer Veranstaltung. „Ich bin immer da, wenn’s brennt”, sagt sie. Und wenn es brennt, geht Christel Haag oft zum Auto. „Das ist mein fahrendes Büro”, sagt sie. Vieles, was im letzten Moment noch fehlt, findet sie dort.
Glücklich im Job
Vor sechs Jahren begann Christel Haag beim Bürgerausschuss. Die ausgebildete Übersetzerin für Englisch und Portugiesisch arbeitete zu Hause und wollte wieder unter Menschen. Das Bächtlefest kannte sie damals, weil die Kinder mitgemacht haben. Sie hatte sich damals auch auf eine andere Stelle beworben. Die Wahl für die Arbeit im Bächtlefestbüro hat sie nie bereut. „Ich bin so glücklich mit meinem Job”, kann sie auch noch nach sechs Jahren sagen.