Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Kein Spiel für Populisten
Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, die lassen sich nur schwer erklären. Wir zielen hier nicht ab auf dieses komische Ergebnis, das anmutet wie eine Zeitreise zurück ins Jahr 2000, als die Fußball-Nationalmannschaft unter Trainer Erich Ribbeck bei der EM in Belgien und den Niederlanden das Stück „Die Rumpelfüßler“gab. Es geht ums große Ganze: Eine von uns in Auftrag gegebene und durchgeführte Studie hat ergeben, dass die Welt des Fußballs einen Schritt weiter ist als die Politik: Populistische Polemik und Fußball – das geht nicht zusammen.
Wir rekapitulieren mal – auch um etwas Trost zu saugen aus größerem Elend –, welche „failed states“die politische Verirrung mit der Absenz ihrer Fußballmannschaften vom großen Weltturnier in Russland bezahlt haben. Nicht dabei sind The Donald und die USA, gescheitert an Panama! Es fehlen Giuseppe Conte, Matteo Salvini und die anderen Italiener, gescheitert an Schweden, der Mannschaft, die sogar wir geschlagen haben. Nicht dabei außerdem: Die Fußballstreitmacht des Sultans aus Ankara, abgehängt von Island, Kroatien und der Ukraine. Victor Orbans Ungarn? Nur Dritter hinter Portugal und der Schweiz. Österreichs Rechtskoalition der Herren Kurz und Strache hat direkt ins fußballerische Abseits hinter Serbien, Irland und Wales geführt. Und das Team von Zar Wladimir ist nur deshalb dabei, weil ein gnädiges Schicksal die WM ins Zarenreich gespült hat.
Im Übrigen hat unsere Untersuchung ergeben, dass die deutsche Mannschaft gescheitert ist, weil die AfD elfeinhalb Prozent gekriegt hat. Das muss sich wieder ändern. (hü)