Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Kirchenvorplatz wird neu gestaltet
Rundgang mit Bürgermeister Bubeck und Bürgern durch Rulfingen
RULFINGEN - Der Vorplatz der Alten Kirche könnte neu gestaltet werden. Beim Rundgang am Mittwochabend mit Bürgermeister Stefan Bubeck durch Rulfingen erläuterten Ortsvorsteher Manfred Moll und Stadtrat Christoph Stauß entsprechende Pläne. Einige weitere Themen wie beispielsweise der Umgang mit Bauwagen von Jugendlichen kamen zur Sprache.
Zahlreiche Jugendliche erschienen zur Ortsbegehung mit dem Bürgermeister. Dieser stellte in seiner Begrüßung fest, dass Rulfingen der Ortsteil von Mengen sei, in dem in den vergangenen zwei Jahren am meisten investiert worden sei. Man müsse nun auch mal an die anderen Ortsteile denken, die nicht so einen regen Ortsvorsteher wie Manfred Moll hätten. „Da muss ich die anderen Ortsvorsteher, die da etwas zurückhaltender sind, in Schutz nehmen“, bemerkte Bubeck.
Erste Station des Rundgangs war die Alte Kirche. Das an die Kirche angrenzende Gartengrundstück gehört inzwischen der Stadt. „Wir könnten jetzt mit dem Grundstück nun den Zugang doch etwas schöner herrichten“, sagte Manfred Moll. Stadt- und Ortschaftsrat Christoph Stauß hat bereits eine erste Planungsskizze angefertigt. Er schlug vor, dass man den Vorplatz so umgestalte, dass man ein, zwei Parkplätze für Autos gewinne, beispielsweise damit der auftretende Künstler in der Kirche auch einen Platz zum Parken habe. Auch die Kiesterrasse hält Stauß für nicht optimal. „Man kann nicht gescheit laufen, man kann sich nicht gescheit aufstellen“, sagte er.
„Wichtig war, dass man sich zunächst einmal das Grundstück sichert“, sagte Bubeck mit Blick auf das Gartenstück. Er betonte, dass vor einer Vorplatz-Gestaltung zunächst einmal die Alte Kirche umgebaut werden müsse, damit sie weiter als Kulturstätte genutzt werden kann.
Weitere Stationen des Rundgangs waren das Gewerbegebiet Lohbachstraße, eine Hochwasser-gefährdete Stelle am Ortseingang am Eck Krauchenwieser Straße und Wiesenweg, sowie schließlich das Wohngebiet Schauberthalde. Hier schlug Ortsvorsteher Moll vor, das Baugebiet zu erweitern. Hintergrund ist, dass derzeit ein vereinfachtes Verfahren möglich ist, um neues Bauland auszuweisen. Der Zugang zur Schauberthalde ist teils erschwert, eine Zufahrt erfolgt über ein kleines Waldstück oberhalb der Fuchshalde. Dieser Weg mündet darüber hinaus auch noch in die Rosnaer Straße ein, Autos fahren hier mit hoher Geschwindigkeit vorbei, sprich die Einfahrt ist nicht ungefährlich. Auch stehen hohe Bäume in dem Waldstück nahe an der Wohnbebauung. Die Idee ist, all diese Probleme mit einer Baugebiets-Erweiterung auf einmal zu lösen.
Bauwagen werden toleriert
Nach dem Rundgang trafen sich die Bürger, Ortschaftsräte, Jugendliche und die Verwaltungsspitze im Haus der Vereine. Ein Thema war ein Bauwagen, den Jugendliche in Rulfingen für Freizeittreffs nutzen. Dieser stand zunächst in einem Biotop-Gebiet und inzwischen auf einem Privatgrundstück, wie eine Jugendliche berichtete. „Es ist so, dass wir das als Stadt tolerieren“, sagte Bürgermeister Bubeck zum neuen Standort des Bauwagens. Er warnte davor, dass Natur- und Lärmschutz beim Thema Bauwagen beachtet werden müsse. Außerdem warb Bubeck für das Jugendhaus in Mengen: In diesem seien nicht nur Jugendliche aus Mengen, sondern auch aus den Ortsteilen zu finden. Auch kündigte er an, dass es ein Jugendhearing geben soll, um die Wünsche der Jugendlichen zu erfahren.
Heinz Stark-Frick schlug vor, zumindest im Bereich des Kindergartens eine Tempo-30-Zone einzurichten. Auch bemängelte er, dass in den Morgenstunden manche Autofahrer mit Tempo 80 oder 90 durch die Ortsdurchfahrt fahren würden, nur um Lastwagen auf der Umgehungsstraße auszuweichen. Auch kritisierte er, dass es einige verfallene Häuser entlang der Ortsdurchfahrt gebe. Bubeck bestätigte, dass in der Ortsmitte Handlungsbedarf bestehe. Zum Thema Geschwindigkeitskontrollen spielte er den Ball an den Gemeinderat zurück: Dieser habe verhindert, dass die Stadt Mengen die Zuständigkeit als Untere Verkehrsrechtsbehörde übernimmt. In diesem Fall hätte die Stadt nämlich selbst Tempokontrollen anordnen und durchführen können, bemerkte Bubeck. „Man wollte das nicht. Deshalb sind uns letztlich die Hände gebunden.“